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Wo einst Präsident Prock triumphierte, wurde wieder gerodelt und gejodelt

 Wiederum wird erst gerodelt, dann gejodelt! Drei Siege auf einen Sitz im Altenberg-Weltcup – Doppelsitzer, Damen- und Herreneinsitzer. Ein Hattrick in drei Tagen, das gab´s vordem nie. Einfach historisch! Wie die Tausendstel, auf die Wolfgang Kindl mit dem deutschen Lokalmatador Andi Langenhan gleichauf war nach zwei Läufen. Der Kleinste aller Rodler, fast ein Zwerg unter Hünen, fuhr in seiner 15. Saison wie in alten Tagen, als er als Weltmeister und mehrfacher Weltcupsieger der Allergrößte gewesen war.  Jetzt ist der kleine Wolfi, der lange unter extremen Nackenbeschwerden als Sturzfolgen gelitten hatte, wieder fit und auch wieder der alte Kindl, der es mit den deutschen und russischen Kraftmeiern auch dank seines Talents und Gefühl aufnehmen kann.

Drei auf einen Altenberg-Streich: Madeleine Egle, Steu-Koller und Wolfi Kindl, der eine Auferstehung feiert.

„Der ist kleiner als meine Tochter, aber jetzt ist er wieder so stark wie früher, der Wolfi“, schwärmt auch Rodel-Präsident Markus Prock, der selbstredend zum Lokalaugenschein nach Altenberg in Sachsen gefahren war, eine Kunsteisbahn, „die schon immer eine Österreicher-Bahn war, hier haben wir viel gewonnen!“ Und wer hat dazu von Anfang an viel beigetragen? Die Rodel-Legende Prock, dem Altenberg wie seinen Nachfolgern auf den Leib geschneidert zu sein schien. „Hier hab´ ich sechs Weltcupsiege gefeiert, hier bin ich Weltmeister 1996 geworden und 2002 noch einmal Europameister“, erinnert sich der sportive Präsident an seine besten Karrieretage, an die seine Epigonen inzwischen angeschlossen haben.

Auch deshalb, weil es sich bei diesem heimischen Sportpräsidenten um einen Mann handelt, der weiß, wovon er spricht, der genau weiß, was man alles braucht, um Erfolg zu haben, der einschätzen kann, was sein Sportchef Rene Friedl kann, der selbst einmal ein Toprodler war, und der ehemalige heimische Rodelstars dann, wenn sie vom Schlitten gestiegen sind, ins erweiterte Trainerteam einbaut. Oder einbauen kann, weil er schon immer so gut mit Top-Unternehmern vernetzt war, dass er zu den durch Topleistungen verdiente Topförderungen – auch für Kurzbahnen, Startanlagen etc. – auch Top-Sponsoren gewinnen konnte.

So sind auch nach, mit und dank ihm zu alten Golden Boys a la Kindl auch neue, sogar neue, junge wie David Gleirscher, die neue Super-Lady Madeleine Egle und das neue Top-Doppelpack Steu-Koller sozusagen aus der Haut gefahren. Wie schon einmal nach der triumphalen Olympiaprobe gesagt: Wo gerodelt wird, da wird nicht nur gehobelt, sondern immer öfter und immer mehr gejodelt. Wie jetzt in Altenbeg, wo das Siegertrio auf geradezu atemberaubende Weise die Propaganda-Trommel für den vorweihnachtlichen Weltcup auf der Heimbahn in Innsbruck-Igls rührte. Da kann sich manch anderer Verband mehr als nur ein Scheibchen abschneiden!

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