Fussball

Wo Geld die Termine diktiert, werden speziell Teamkicker zu des Wahnsinns Beute

Wenn Österreichs sozusagen neu entflammtes Fußballteam auswärts auf den Euro-Semifinalisten Dänemark trifft, dann wird´s für den einen oder anderen schon das vierte Spiel binnen elf Tagen. Nein, nein, hier soll nicht gejammert und lamentiert werden, aber was der Uefa dabei eingefallen ist, am Ende einer langen, kraftraubenden Saison mit Liga, Pokal, Europapokalen und Ländermatches noch schnell eine komprimierte Akkordarbeit mit der Nations-League einzuschieben, das erinnert an des Wahnsinns Beute. Ja, was schert den Verband mit seinem slowenischen Ober-Boss Ceferin samt Kommilitonen schon die Fitness und das Wohlbefinden der Fußballer, wenn sich als Draufgabe eines ganzen Spieljahres mehr als nur kleine Brötchen mit einer Fülle an Matches backen lassen, nicht wahr.

Wenn´s ums Geld geht, also den schnöden Mammon, dann steckt selbst in manch einem der ansonsten eher vorsichtigen Funktionäre halt ein Bruder Leichtsinn, der ohne Rücksicht auf verlorene Substanzen oder verletzte Spielergranden die Termine diktiert. Frei nach dem etwas überspitzt formulierten Motto: Friss Vogel oder stirb! Kein Wunder, dass bei den fünf nach Zwölf von oben verordneten Kraftakten der eine oder andere Spieler schon nach einer Stunde hinter seinen (Lauf)Möglichkeiten hinterherhinkt oder aber nur noch humpelt, weil es da und dort zwickt und zwackt. Natürlich stimmt´s, dass die meisten der Teamkicker aus der Nations-League-Beletage heutzutage mit Top-Gagen-, um nicht zu sagen: unmoralischen Gehältern, zu den Großverdienern gehören. Das aber heißt oder rechtfertigt noch lange nicht, dass man sie bis zum letzten Schweißtropfen ausquetschen muss, wenn ein Großteil von ihnen sowieso schon auf dem Zahnfleisch geht.

Diese Sucht, mit immer mehr an Bewerben, auch jenen der zweiten oder dritten Ebene, immer bessere Geschäfte zu machen, beschränkt sich ja mittlerweile nicht nur auf den Fußball. Aber anders als im Klub- oder Nationalteamfußball können sich etwa Tennis- oder auch andere Sportstars sowohl Rosinen herauspicken als auch Turniere oder Meetings aussuchen, bei denen sie starten wollen. Da sind sie sozusagen ihres eigenen Glückes Schmied(leins) und nur dann, wenn sie sich selbst übernehmen, des eigenen Wahnsinns Beute. Wo und wann aber kehrt in den oft schlimmsten Auswüchsen des kommerziellen Sports heutzutage schon Vernunft ein? Zeit wär´s, dass diese galoppierende Inflation gestoppt wird!

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