Tennis

Zum Tag des Sports sei gesagt, dass diesem nichts nützt, wenn man aus X ein U macht!

Wer sonst, wenn nicht meine Wenigkeit als altgedienter Sportjournalist sollte dafür plädieren, dass so viel und so umfangreich wie nur möglich von Sportereignissen nicht nur, aber vor allem im Fernsehen berichtet wird. Darüber muss man nicht diskutieren, sehr wohl aber darüber, dass überall dort, wo der ORF als öffentlich-rechtlicher Sender sozusagen mehr oder weniger in der Rolle als „Gratis-Blitzer“ erste Reihe Mitte dabei ist, so etwas wie eine unreflektierte Hofberichterstattung stattfindet. Juri hier, Filip da, Melzer überall, als ging´s um Wohl und Wehe gegen Superstars und nicht um ein einseitiges Daviscup-Duell wie in Tulln von unserer Mannschaft mit den Pakistani, von denen keiner aktuell in einem ATP-Ranking zu finden ist und wenn überhaupt, nur früher jenseits der 1000 oder eher den 2000 zu entdecken war.

Stundenlange Live-Übertragungen von einem Duell, das keines ist, gespickt mit freundlich gehaltenen Interviews mit sportlichen Protagonisten und sonstigen Trabanten, mag zwar die Sendezeiten im ORF-Sportsender füllen, überspannt aber meiner bescheidenen Meinung nach den Bogen ebenso wie die politisch korrekten, politisch determinierten, völlig über-proportionierten Live-Übertragungen und überdimensionierten Jubelberichte von provinziellem Frauen-Fußball! Auch wenn sich die Unart eingebürgert hat, ein  X für ein U zu verkaufen: Allzu viel, das sagt schon ein altbekanntes Sprichwort, ist mehr als ungesund…

Was müssen sich da manch andere, international weit erfolgreichere SportlerInnen aus manch anderen Sportszenen denken, die nur höchst selten, wenn nicht nur in sensationellen Ausnahmesituationen zu Wort und ins Bild kommen, obschon sie mehr Klasse und international höheren Stellenwert besitzen? Sie können nur, um auch dieses Zitat des an sich eher sportfremden HBP namens VdB zu zitieren, die Zähne zusammen- und ihren Zorn verbeißen, weil in diesem Lande leider immer noch oder schon wieder die Politik(er) mit ihren verlängerten Sponsoren-Armen diktieren, wo und wie es lang geht. Auf gut Deutsch also entscheiden, wer aus dem (Halb)Vollen schöpfen kann oder zähneknirschend am Hungertuch nagen muss.

Daran sei gerade am Vorabend jenes Tags des Sports erinnert, an dem sich die PolitikerInnen- und sonstige, ihnen holde Funktionärs-Granden mit Golden Girls und ebensolchen Boys, mit Olympia- und Weltcupsiegern, Welt- und Europameistern aller möglichen Szenen auf Bühnen und im Rampenlicht sehen und feiern lassen. All denen sei ins Stammbuch geschrieben, dass sich die Mehrzahl der eingeborenen, aber auch eingebürgerten Sieger- und Medaillengewinner trotz teils indiskutabler Rahmenbedingungen gegen Weltklasse durchsetzen oder mitten in der Weltelite etablieren konnte.

Ich bin mir sicher, dass beim kollektiven, auch öffentlich-rechtlichen Abfeiern über solche Handicaps und Defizite kaum ein Wort verloren wird, weil eben diese berechtigte Kritik nicht erwünscht oder dann, wenn sie ausgesprochen werden sollte, eher verwünscht wird. So ist und kommt es nach dem geflügelten Wort und ungeschrieben Gesetz, dass überall dort, wo er mehr oder weniger zahlt, Vater Staat auch anschafft. Und das sportliche oder über Sport berichtende Fußvolk brav buckeln muss!

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