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Zum Tode von Didi Mateschitz: Nicht nur Sportwelt hat den größten Mäzen verloren

Auch wenn manch einer insgeheim auf das Sprichwort gehofft hatten, dass Totgesagte länger leben, so musste man angesichts der niederschmetternden Krebs-Diagnose bei Didi Mateschitz seit Wochen mit dem Schlimmsten rechnen. Jetzt hat der größte Sportsponsor den Kampf gegen  den Krebs verloren. Auf wie viele Milliarden die Erbschaft des RedBull-Mitbesitzers geschätzt und wie sie verteilt wird, das müssen Testamente, Verwandte und Anwälte klären. Das sportliche Erbe hingegen, das das PR-, Marketing- und Verkaufsgenies in Personalunion hinterlässt, ist über seinen Tod hinaus von unschätzbarem Wert sowohl international als auch hierzulande.

Fast alle zukunftsreichen Ideen und abenteuerlichen Visionen, die Mateschitz zeit seines Lebens im wahrsten Sinn des Wortes beflügelt hatten, wurden vielen Zweifeln und Skeptikern zum Trotz in die Tat umgesetzt. Reden wir nicht vom Jahrtausend-Quantensprung des Felix Baumgartner aus der Stratosphäre auf Mutter Erde, nicht nur von den Abermillionen an finanziellem Sprit, die er in den Motorsport mit dem RedBull-Formel-1-Team als Speerspitze gebuttert hat. Reden wir nicht von den Ski- und anderen Einzelsportlern, die er gesponsert hat und die wiederum zu populären Testimonials für seine Dosen wurden. Reden wir lieber vom Fußball, dem Mateschitz anfangs eher skeptisch gegenübergestanden war, mit dem er aber, kaum wirtschaftlich davon überzeugt, sensationell erfolgreiche Pilotprojekte aus dem Boden stampfte und aus dem Ärmel zauberte.

Gegen alle Widerstände, über alle (auch organisierte) Feindseligkeiten hinweg hat so gut wie alles, was er angepackt hat, sowohl Hand und Fuß gehabt als auch Sinn und Zweck erfüllt – im Sport ebenso wie in der Wirtschaft. Red-Bull-Air-Flotte, Red-Bull-Ring, Red-Bull-Fußballakademien rund um die Welt.  Nicht zu vergessen sein Investment in die Medienlandschaft, in der er sich mit seinen Produkten, ob TV-Sender (Servus) oder Magazine, nie scheute, gegen den (Main)-Stream zu rudern. Im Fußball, aber noch weit mehr in der Polit-Nomenklatura hat er sich nicht nur Freunde gemacht, sondern die Neidgenossenschaft gegen sich aufgebracht, ohne dass sie ihm am Zeug hätten flicken können. Wie heißt´s so schön: Viel Feind, viel Ehr´…

Didi Mateschitz wurde zum Selfmade-Milliardär, blieb aber nichtsdestotrotz ein Mann mit Hirn und Herz, man denke nur an die Wings-for-Life-Initiative, die er ins Leben gerufen hat, um der Forschung und damit vom Schicksal geprügelten Menschen wieder auf die Beine zu helfen. Wenn, dann auf ihn trifft die oft so dahingesagte Floskel zu, dass wir ihn vermissen werden als Mäzen, als Macher, als Mann und als Mensch. Jetzt geht es auch darum, das sportliche Erbe nicht nur in die nahe Zukunft zu tragen, sondern langfristig zu bewahren.

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