Motorsport

Sebastian Vettel, nehmen Sie sich doch ein Beispiel an unserem legendären Niki!

Ich erinnere mich ans Jahr 1979, als unser aller Niki Nazionale Lauda mitten unter der Formel-1-Saison, damals bei Brabham-Alfa und Bernie Ecclestone unter Vertrag, beim Training in Montreal das Handtuch warf. Er wolle nicht mehr länger mehr oder weniger sinnlos im Kreis fahren, so hat es Niki damals auf spektakuläre Weise formuliert, stieg kurzerhand aus, hängte den Overall an den Nagel, um allerdings nach zweijähriger Abstinenz dann doch wieder einzusteigen, im Kreis zu fahren und dank McLaren und Porsche noch einmal Weltmeister (1984) zu werden. Ein temporäres Ende mit Schrecken, was damals auch als Konsequenz einer Horror-Saison gestimmt hat, statt Schrecken ohne Ende.

Ja, daran musste ich unwillkürlich denken, als der viermalige (RedBull)-Weltmeister und aktuelle Formel-1-Statist im Aston seinen Rücktritt mit Saisonende verkündete ihn damit begründete, dass er sein Leben als mehrfacher Familienvater und ziemlich progressiver Liberaler ganz einfach der Formel 1 nicht mehr unterordnen bis opfern könne. Wie aber, so frage ich mich, kann der einst und auch jetzt immer noch jüngste Formel-1-Weltmeister dieses durchaus plausible Argument damit vereinbaren, dass er bis Jahresende doch ungebremst und ungeniert Vollgas in den ausstehenden Rennen gibt? Kann einer, der offenbar ganz anders tickt als andere Formel-1-Fahrer, darunter auch ewig junge Weltmeister wie Fernando Alonso, einfach einen Schalter umlegen, ganz so, als würde er damit die Gedanken, die ihn plagen, blockieren oder ausschalten?

Wer gelesen und gehört hat, was der gute Vettel, notabene eingerahmt in Schwarz, da von sich gegeben hat vor wenigen Tagen, der muss sich wie meine Wenigkeit fragen, wie Halbherzigkeit und Doppelbödigkeit auf einen Nenner zu bringen sind, oder etwa nicht? Auch der Deutsche hat ja mit seinen Aussagen zum Ausdruck gebracht, dass er sich nicht mehr zu hundert Prozent mit der Formel 1 und ihren Herausforderungen identifizieren oder aber ihretwegen an die Grenzen gehen kann.

Gretchenfrage: Ist es möglich, so eine Denkweise und Einstellung temporär hinauszuschieben? Oder geht´s dem Sebastian um die Erfüllung samt Auszahlung eines hochdotierten Vertrages, was bei den Millionen, die er auf der hohen Kante hat, eher unverständlich und pure Geldgier wäre, die wieder mit seinen anderen Lebensweisen kontrastieren würde. Wie allen bekannt, die live (zumindest via Fernsehen) dabei waren, so hat´s bei und mit Vettel zuletzt mehrmals bei Kollisionen gekracht, ohne dass es mehr als Blechschaden gegeben hätte. Ob´s damit zu tun hatte, dass er doch nur noch zu 98/99 und nicht mehr zu 100 Prozent bei der Sache war?

Unsereins kann´s nicht wissen, kommt aber zum Schluss, dass ein vorzeitiges Ende mit Schrecken immer noch besser ist als – man kann und soll zwar den Teufel nicht an die Hand malen – ein womöglich schreckliches Ende. Für mich jedenfalls ist´s ein noch weit gefährlicheres Spiel mit dem Risiko als es ansonsten die (gottlob karbongeschützte) Formel 1 ohnehin ist…

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