Fussball

Krankl hat recht: Rapid darf nicht zum Ausbildungsverein degradiert werden

Ehe Montag des Abends nicht nur Halloween-Partys stattgefunden haben, ging Talk und Tore im Sky-TV-Studio mit Hans Krankl und Alfred Tatar in Szene. Dabei gab´s für die Diskussion die Ab- nach Zusage des Ex-Rapid-Geschäftsführers Peschek, zum anderen hatte meine Wenigkeit als Blogger ein Zufallstreffen mit Sigi Menz, Mitbesitzer des jahrelangen Rapid-Sponsors Ottakringer (Brauerei). Menz, nicht involviert in die neue Rapid-Einheitsliste, wollte dazu keine Aussage treffen, hingegen mit dem Seitenblick zum neuen Serienmeister jedoch den Hinweis, dass sich Rapid ebenso wie damals auf Geheiß des neuen Klubchefs Mateschitz die Salzburger von allen, auch allzu verzopften, traditionsverbundenen Altlasten, Statuten inklusive, endlich loslösen oder gar trennen sollte, um einen echten Neuanfang statt ewigen Fortwurstelns zu ermöglichen.

Jawohl, tabula rasa, wie es die Römer einst genannt hatten, also reinen Tisch ohne Rücksicht auf andere Verluste zu machen, das wäre wohl der richtige Ansatzpunkt, um den Hebel anzusetzen. Wäre, also Konjunktiv, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass sich das welche Listenführer auch immer trauen würden, dazu gibt´s ganz ohne Konjunktiv ja viel zu viele Querverbindungen unter und zwischen den handelnden (oder nicht wirklich handelnden) Personen! Und wo es gilt, einen Kompromiss mit dem anderen auszugleichen, dort kommt dann meist ein fauler heraus, auch wenn er aufs erste Hinschauen mitunter nach einem gut verkauften Hingucker aussieht …

Und wo faule Kompromisse a la longue hinführen, das hat ja die grünweiße Abwärtsspirale seit dem letzten Meistertitel vor bald eineinhalb Jahrzehnten vor Aigen geführt, sonst gäb´s ja nicht unentwegt laute und letztlich doch wieder ausgeschaltete Alarmsirenen. Niemand hätte die aktuelle Rapid-Situation besser auf den Punkt bringen können als eben die allerdings längst ins grünweiße Abseits beförderte Rapid-Ikone Hans Krankl. „Wenn über einen Ausgleichstreffer in letzter Minute beim Aufsteiger Lustenau in Vorarlberg so gut gejubelt wird, als hätt´ Rapid gerade die Champions League gewonnen, dann sagt das alles aus!“

Und Krankl hat natürlich auch dahingehen recht, dass ein (oder fast schon sein) Verein mit diesem Namen, dieser Tradition, diesen Erfolgen und den vielen (Welt- und Europa-) Klassespielern nicht so Mir-Nix-Dir-Nix zu einem Ausbildungsverein erklärt, besser: deklassiert werden kann und darf, der sich bestenfalls mit PIatz zwei zufrieden gibt. Und dazu gehört nicht nur eine weitblickende, auch finanziell über den (politischen) Tellerrand hinausschauende Vereinsführung, sondern auch und vor allem ein kongeniales Gespann von einem Sportdirektor mit exzellenten Verbindungen und von einem respektierten Toptrainer, zu dem die Mannschaft respektvoll aufschaut. Diese Parameter sind es, die Rapid braucht, damit es wieder die grünweiße Macht wird, vor der sich alle in Acht nehmen. Mit Halbherzigkeit aber wird´s kaum gelingen, abseits Helloween gruselige Momente a la Vaduz zu verhindern.

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