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Wo neue PR-Sportkultur diktiert, bin ich lieber Osterhase, der nichts weiß

Werte Blog-Leser: Innen,  um korrekt zu sein: Ich möchte noch einmal lauthals betonen, dass ich kein Negativist, kein Pessimist, keine Kassandra bin, sondern im Gegensatz zu velen anderen, in der Regel jüngeren Kollegen/Freunden, mich weder durch taktische Finessen noch durch Schönfärberei täuschen lasse, was die  Qualität und das Können unserer heimischen „Stars“ in allen möglichen Szenen betrifft. Ich wehre mich sowohl gegen das Hochjubeln falscher oder zumindest minderer Tatsachen ebenso wie gegen ein voreiliges Niedermachen von Sportler: Innen, die aus womöglich ganz plausiblen Gründen nicht ganz halten, was man sich auch medial versprochen hat.

Das möchte ich vorweg gesagt/geschrieben haben, ehe ich mich den Tatsachen zuwende, denen so viele unkritische Geister, in denen eher Fans stecken, so wenig gern in die Augen schauen. Natürlich war´s für Dominic Thiem wichtig, dass er so etwas wie einen kleinen Turnaround bei einem von diese Woche ohne Topstars im Einsatz gespielten drei (Sandplatz) Turnieren in Estoril zwei Spiele gewonnen hat, ehe er – und da sind wir wieder bei der Frage, was die vorherigen Siege wert waren – gegen die seit Jahren zwischen erster bis dritter Etage pendelnde, unerfüllte Franzosen-Hoffnung Quentin Halys in zwei glatten Sätzen verlor. An fehlenden Reserven kann´s ja für einen, der acht von neun Erstrundenmatches verloren hat, keineswegs liegen, oder?

Und fast deckungsgleich hat es sich mit fast euphorischen Stimmen um die ehrgeizige, lernwillige, arbeitssame Julia Grabher gabgespielt, für die dann gegen die erste (russische) Gegnerin von Format  im Charleston-Achtelfinale schon Endstation war, also auf Deutsch kein weiterer Ösi-Walzer in der Charleston-Heimat. Und nicht anders   verhielt es sich mit einem Juri Rodionov oder einer Sina Kraus, deren PR-Agenten oder deren ÖTV-Pressereferent es wie der berühmte Medien-Rattenfänger schaffen, possierliche Micky-Mäuse in stolze Exemplare zu verwandeln.

Quentin Halys relativierte die beiden Thiem-Siege in Estoril. Und ob Dadic im VW auf Erfolge abfährt, bleibt offen.

Diese inzwischen überhandnehmende Unart, dass junge Journalisten wie am Gängel sagen, schreiben und gar glauben, ein/eine XY würde kurz kurz davor stehen, die Sport-, Tennis-, Fußball-, LA- oder Beachvolleyball-Welt einzureißen, stellt immer öfter immer mehr die weniger lustige Wahrheit auf den Kopf. Und wenn ich lese, dass Frau Ivona Dadic, eine einst sehr erfolgreiche, aber zuletzt immer öfter verletzte und darum auch glücklose LA-Mehrkämpferin, ab sofort so sicher und schnell wie noch nie unterwegs sein wird, dann muss man wirklich darüber lachen, weil´s nicht um ihr Laufen, Springen, Werfen geht, sondern den speziellen (Volks)Wagen, mit dem sie künftig zum Training und zu Wettkämpfen unterwegs ist.

Das, werte Blog-Leser: Innen ist natürlich nicht zu verachten – im Gegensatz zu einem Trend, der den „neuen guten Sportreporter“ nur auszeichnet und hofiert, wenn er auch das jeweilige „Management“ hofiert, also sagt und schreibt, was gewünscht wird. Wenn nicht, dann gibt´s von welcher Seite immer den Maulkorb für renitentes Verhalten. So schaut die neue Sportkultur aus in diesem Lande, das sich neben anderen zweifelhaften, die TV-Konsumenten indoktrinierenden „Koryphäen“ einen Sportminister leistet, der legendäre Trendsetter des heimischen (Tennis) Sports nur dann (er)kennt, wenn er darauf aufmerksam gemacht wird. Das, werte Blog-Leser: Innen hab´ ich selbst in einem Lokal erlebt, in dem der erste Sportsmann im Lande in eben dieser guten Laune eingekehrt war, die man ihm nachsagt. Aber wie sagt das Sprichwort: Wie der Herr, so das G´scherr. Da ist mein Name lieber Osterhase, der von Nichts weiß…

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