Es hat lange gedauert, viel zu lange meiner Ansicht nach in falsch verstandener Loyalität, bis sich Dominic Thiem endlich doch aufraffte, sich von seinem seinen Langzeit-Touring-Coach Nicolas Massu, dem zweifachen Olympia- und auch Kitz-Sieger 2004, zu verabschieden. Von wem immer der schwulstige Trennungstext auch gestammt hat, die einjährige Erfolglosigkeit mit immer wieder eingehämmerten, aber schwindenden Zukunftsperspektiven, also Schrecken ohne Ende, hat schließlich doch zu einem Ende mit Schrecken statt österlichem Frieden geführt.
Ja, so weit, so gut, auch wenn´s womöglich schon zu spät war oder ist. Ob aber Benjamin Ebrahimzadeh, halb Deutscher, halb Iraner, aus der Mouratoglou-Akademie als preisgünstige Interims- oder doch Langzeitlösung die richtige Alternative für Thiem ist, kann ich nicht beurteilen, lasse es aber dahingestellt. Der Deutsch-Iraner hat nämlich einst Angelique Kerber vor deren Aufstieg zur Grand-Slam-Queen betreut und jetzt das Auslaufmodell Alize Cornet (F/Ex-Freundin von Wasserspringer Blaha) unter den Fittichen, ist aber in der Akademie des ehemaligen Serena-Williams-Coaches in erster Linie für die Entwicklung von jungen Tennisspieler(nne)n zuständig. Und Thiem wird, auch wenn er so jug3endlich wirkt, in einigen Monaten schon 30…
Von wem die Initiative ausgegangen ist, sich die Dienste von Ebrahimzadeh zu sichern, weiß ich zwar nicht, ich bin mir aber andererseits fast sicher, dass hinter der getroffenen Wahl nicht nur Dominic selbst steht, sondern auch das ganze Thiem-Team mit Vater, Mutter, Bruder steckt, das weiter das Sagen hat nach dem bekannten Motto: Wer zahlt, der schafft auch an. Aber das war ja auch schon unter Nicolas Massu der Fall und nicht anders, denn der einstige Top-10-Spieler aus Chile war noch – und das wird in den meisten Aussendungen bewusst verschwiegen – ja noch vom Thiem-Mentor-Trainer-Manager Günter Bresnik als verlängerter Tour-Arm engagiert worden.
Womit auch, um der Wahrheit die Ehre zu geben, die Basis für die tollen Erfolge des erfolgreichsten und besten österreichischen Tennisspielers nach Thomas Muster in der Vor-Massu-Ära gelegt wurden. In Zeiten also, in denen Bresnik noch Tennis-Papa war, der Thiem mitunter nicht am langen, sondern kurzen Zügel gehalten hat – vielleicht auch mit ein Grund, weshalb sich Dominic dann als 25jähriger von ihm abnabeln wollte. Ob einer wie Benjamin Ebrahimzadeh der richtige Mann zur richtigen Zeit ist, damit Thiem gleich nach Ostern – ganz ohne Blasphemie – seine sportliche Auferstehung feiert, wird sich womöglich schon in Monte Carlo herausstellen. Ich bin schon neugierig, wie das nächste Experiment ausgeht mit einem, den man schwer taxieren kann…