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Nadine Brandl: Von ungeliebter Synchron-Nixe zum gefragten Showbiz-Girl in Vegas und Hollywood

Wenn ich sehe und höre, wie anderswo Promi-Fotografen und andere Künstler in die Auslage gestellt werden, dann kann ich mich nur wundern, dass ein großer Sportverband eine vielfache Ex-Meisterin, Olympia- und WM-Teilnehmerin, in Europa sogar Top-6-Finalistin, daheim im Verborgenen blühen lässt, obschon sie aktuell eine ziemlich gute Karriere in Amerika macht. Genauer gesagt, ein bisserl mehr im Entertainment-Nabel der US-Welt, also Las Vegas, und ein bisserl weniger auch in Hollywood, dem Film- und TV-Mekka.

Wenn sie nicht ahnen oder gar wissen, wovon ich rede und schreibe, dann sei gesagt, dass es sich um Nadine Brandl handelt, ehedem Synchron-Nixe, die im Solo wie im Duett nicht ganz so gut wie ihre Tante Alexandra Worisch (1 Gold, 2 Silber, 1 Bronze) im Wasser tanzte, aber doch zu den Besten in Europa zählte – und nur aufgehört hat, weil ihre Duett-Partnerin durch eine schwere Krankheit aus dem Sportleben gerissen und das Solo aus dem Olympia-Programm gestrichen wurde.

Damals warf Nadine, deren Mama in der Staatsoper auch mit einem Weltstar wie Rudolf Nurejew getanzt hatte, nolens volens das Handtuch, trocknete aber die sportlichen Tränen, als sie nach einem London-Casting für die Las-Vegas-Revue „Le Reve – the Dream“ engagiert wurde. Unsere Wien-Wassernixe auf den Spuren eines Hollywood-Stars namens Esther Williams, der „badenden Venus“, geriet zwar samt der besten Las-Vegas-Show in den Strudel der Pandemie, war aber den Produzenten, Impresarios und Regisseurin offenbar so ins Aug´ gestochen, dass sie sich für kleinere Rollen in Hollywood-TV-Serien empfahl und dafür verpflichtet wurde.

Kurzum, ein ganz schöner Karriere-Sprung einer Ex-Sportlerin, die aber schon zu aktiven Zeiten mit dem (Schwimm)-Verband insofern angeeckt hatte, dass sie sich zum Entsetzen der Funktionäre nicht den Mund verbieten ließ. Dabei erinnere ich mich einer Pressekonferenz am Donaukanal, als sie den damaligen Granden, von denen einige auch heutige sind, nicht „nach dem Maul“ redete, sondern widersprach, indem sie sagte, was sie selbst am eigenen Leib an Hindernissen erlebt hatte. Und wenn ich mich erinnere, so war das auch das Ende ihrer heimischen Lauf-, besser mit Problemen gefüllten Wassernixen-Pool-Bahn, die sie – Glück der Tüchtigen – gegen eine vielversprechende Revue-, Film- und TV-Commercials-Karriere mit Las-Vegas-Werbespot (Foto) hat tauschen können.

Nadine Brandl – von der erfolgreichen Synchron-Nixe zum Revue-Star in Las Vegas und zu Hollywood-Serie und Werbefilm für Old Vegas.

Nicht etwa, dass der Schwimmverband stolz darauf wäre, dass eine einstige Vorzeige-Nixe aus der Worisch-Dynastie im Leben nach dem Sportlerinnen-Leben so gute Figur macht. Nicht etwa, dass dieser Schwimmverband damit auch andeuten und hinweisen würde, durch welch Wässerchen solch vielseitige Talente wie Nadine geschwommen sind, kommt Brandl nicht einmal auf der Homepage des Verbandes weder in attraktivem Bild noch passendem Text vor, während ebendort bildfüllend plakatiert wird, dass österreichische Referees bei Auslandmeetings sehr gefragt sind.

Oder ein Juniorenweltmeister wie Luca Mladenovic aktuell beim Mare-Nostrum-Meeting (Canet, Barcelona, Monaco) in die Allgemeine Klasse eingestiegen ist, obschon er schon 2022 bei WM und EM am Start gewesen war. Und dass ein ganz tolles Staffelprojekt für Paris 2024 aus der Taufe gehoben wurde, dem Wunderdinge vorausgesagt werden, obwohl zumindest das geplante Damen-Kraul-Quartett etwa eine halbe Minute hinter dem Weltrekord herschwimmt.

Aber wo kein Kläger, dort kein Richter. Und wo selbst in meiner Branche keine Insider, dort werden Outsider bewusst falsch informiert. Nadine Brandl, die zu den Europa-Besten ihrer Branche gehörte, hat sich wahrlich Besseres verdient als Ignoranz, die andererseits noch durch überproportionalen Geltungsdrang potenziert wird!

PS: So nebenbei sei erwähnt, dass man mir zugeflüstert hat, also „relata refero – berichte Berichtetes“, dass mangels heimischer Möglichkeiten die Synchron-Staatsmeisterschaften heuer in Bratislava ausgetragen  werden. Und da man (&offenbar zwangsweise) über die Grenzen überschreiten muss, hängt man ihnen ein internationales Mäntelchen um!

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