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Grabowski-Highlight ist so groß, dass man andere Medaillen nicht verschweigen muss

Lena Grabowski, die ehemalige Junioren-Vizeweltmeisterin, die im fernen Kazan jetzt ihre erste (Bronze-)Medaille (200m Rücken) gewann, ist nicht auf den Mund gefallen. Weil sie vor dem Finale gemeint hatte, sie würde einen Besen fressen, sollte sie eine Medaille gewinnen, rief sie tatsächlich nach dem Rekordrennen (2:04,74) zu Bronze nach einem Besenstiel! Mutterwitz oder Selbstironie, die erst 19jährige Burgenländerin aus dem Outlet-Paradies Parndorf, verbindet beides ebenso wie Naturtalent, Wasserlage und Trainingsernst- und schmerz.

Für Lena war´s nach Mehrmals-Blech (Junioren-EM, EM 2021) die erste Medaille in der Allgemeinen Klasse, also die sehnsüchtig erhoffte Zwischen- und noch lange nicht Endstation, vor allem, wenn man bedenkt, dass sie noch große Reserven hat, was Sprintstärke und Schnelligkeit betrifft. Auch meine Wenigkeit zählt zu jenen, die Grabowski als Vorzugsschwimmerin und Vorzeigemensch besonders schätzen und hoffen, dass sie nach Medaillen auch einen Sponsor an Land zieht, der ihren Ehrgeiz noch ein Stückchen mehr in die Höhe schraubt.

Und bei dieser Gelegenheit muss ich – auch auf die Gefahr, zum Kritikaster und Negativisten gestempelt zu werden – wieder auf offensichtlich bewusst lancierte Fake News hinzuweisen. Die Leistungen des Teenagers aus Parndorf sind so hervorragend, dass es nicht nötig ist, ihnen einerseits falsche Kränze umzuhängen, zum anderen aber Topleistungen anderer unter den Tisch fallen zu lassen.

Aber genau das ist der Fall, wenn von wem auch immer herausgestrichen wird, dass Lena die erste Kurzbahn-EM-Medaille seit Jukic anno 2008 geholt hat, aber wer auch immer  ganz bewusst nicht anmerkt, verschweigt oder vertuscht, dass das damalige Fräulein Fabienne Nadarajah anno 2011 bei der Kurzbahn-WM in Shanghai gleich zwei Silberne gewonnen hat, dass eine gewisse Lisa Zaiser anno 2014 in Berlin sogar auf der Langbahn eine EM-Bronzemedaille erobert hat und der Jung-Twen Caroline Pilhatsch vor drei Jahren auch Kurzbahn-Vizeweltmeisterin im 50m-Rücken-Sprint geworden war.

Sollten die eigenen PR-Menschen des Verbandes nicht wissen, wer wann wo was gewonnen hat, dann wär´s mehr als traurig. Wenn sie es aber in falsch verstandener Superlativsucht tun, dann ist´s alles andere denn fair gegenüber jenen, die ebenfalls für rotweißrote Highlights im Schwimmsport gesorgt haben. Und zu denen jetzt vor allem die Wundertüte Lena Grabowski einen neuen Höhepunkt hinzugefügt hat. Ebenso wie Kraulsprinter Heiko Gigler, der als erster Österreicher ein EM-Finale im Kraulsprint erreichte. Auch das ein Meilenstein in der heimischen Schwimmgeschichte…

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