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Alaba & Arnie oder: Sucht nach Superlativen verlangt auch harte Maßstäbe

Ich finde es ja schön, wenn österreichische Fußball-Legionäre im Ausland bei welchem Klub immer mehr oder weniger tragende Rollen spielen. Das ist gut und tut auch der rotweißroten Fußballseele gut, keine Frage. Mittlerweile allerdings erinnert vor allem bei unseren, allerdings im Nationalteam keineswegs heraus- oder gar überragenden Protagonisten A(laba) und A(rnautovic) diese in einem Teil der Medien geübte Lobhudelei schon an Aktionismus. Da wird fast schon als Sensation vermeldet, dass Arnie für Bologna einen Elfer verwandelt hat, ganz so, als hätte dieses Tor die vernichtende Kritik an seiner Person beim Debakel gegen Inter weggeblasen. Und auch der Alaba-Assist auf Goalgetter Benzema wird so herausgestrichen, als wär´s ein entscheidender Geniestreich gewesen, allein, es war ein weiter Pass aus der eigenen Hälfte, der zum zwischenzeitlichen 5:1 beim 6:1 von Real-Madrid gegen Real Mallorca führte.

Ehre, wem Ehre gebührt, das sei hiermit unterstrichen. Mich stört dabei nur, dass da mehr oder weniger normale Maßstäbe zu Superlativen aufgeblasen werden, die sie nicht sind. Und dass eben diese Form der Übertreibung natürlich auch Konsequenzen im und für das Nationalteam haben. Inwiefern, bitte vielmals? Weil sie ganz einfach zu Selbstüberschätzung führen, nicht zuletzt bei den beiden genannten Legionären. Niemand würde sich mehr freuen als meine Wenigkeit, würden A & A regelmäßig im Dress des ÖFB-Teams so auftrumpfen, wie man das eigentlich nach den Berichterstattungen in den heimischen Medien erwarten dürfte – auch und vor allem gegen starke Gegner und nicht nur kleine, junge Fußballländer.
Eine Hälfte und fünf Minuten einer Verlängerung gegen Italien, die ebenso in einer Superlativ-Form glorifiziert wurden wie die ganze Euro 2021, können und dürfen nicht das Maß aller Dinge sein. Und wer meint, man würde eben diese Legionäre zu sehr aufs Korn nehmen, dem sei gesagt, dass man eben bei jenen, die für sich in Anspruch nehmen, wahre Überdrüber-Kicker zu sein, auch einen dementsprechenden Maßstab anlegen kann, nein: muss. Das ist legitimer, als übertriebene Superlative, die mitunter an Vorspieglung falscher Tatsachen grenzen. Das wird angesichts der sich krampfhaft überbietenden Lobeshymnen und Schalmeientöne noch erlaubt sein, oder…? 

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