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Andi Herzog darf kein Rufer in der Wüste bleiben

Andi Herzog, einst Alpen-Maradona, dann US-Legionär und Israel-Teamchef, sollte kein Rufer in der Wüste bleiben, wenn er vor dem Duell in Haifa vor seinen einstigen Schützlingen warnt. Erst recht im Blick zurück auf das magere 2:0 der Österreicher in Moldawien – und auch dann, wenn man sich das eine oder andere Auswärtsspiel in Israel in Erinnerung ruft. Gut und schön, das blamable 0:5 vor mehr als zwei Jahrzehnten hatte spezielle Gründe, weil Teamchef Otto Baric damals in Tel Aviv auf die halbe Mannschaft hatte verzichten müssen, weil man den Teamspielern nach einem schrecklichen Terroranschlag freigestellt hatte, ob sie mitfliegen wollen. Aber auch vor zwei Jahren gab´s eine feste Abreibung, damals noch unter dem Herzilein als israelischem Teamchef. Wenn ich mich recht erinnere, dann stand´s schon null zu vier, als wir noch kosmetische Korrektur mit zwei Toren betreiben konnten.

Und wenn ich mich recht erinnere, so verfügen auch die Israeli über Legionäre, die nicht zu unterschätzen sind – zum Beispiel einen gewissen Zahavi von PSV Eindhoven oder den Ex-Salzburger und Neo-Hoffenheimer Munas Dabbur oder auch einen gewissen Shon Weissman, der einst bei Wolfsberg eine Tormaschine war, ehe er über Umwege bei Real Valladolid landete. Ja, ja, Herzog, der Israel-Insider, kann nicht genug davor warnen, dieses nächste WM-Schlüsselspiel womöglich zu leicht zu nehmen, weil Hochmut bekanntlich vor dem Fall kommt. Und vor diesem Duell ist auch Franco Foda mehr als nur gefordert, die richtige Mannschaft für die richtige Taktik zu formieren – ohne Rücksicht auf Namen, weil Namen allein noch keine Erfolgsgarantie sind. Darum sei auch nochmals davor gewarnt, ebensolche Namen als Verbeugung zu nominieren, auch wenn sie sich nicht in Topverfassung befinden.

Der eine oder andere Kritiker hat schon recht, wenn er fragt, wieso Foda einen Alaba in Moldawien am Ende etwa statt dem jungen Demir ins Spiel bringt, obschon er anfangs wegen einer leichten Verletzung nicht eingesetzt worden war? Passt ja irgendwie nicht zusammen wie der Einsatz von Grillitsch, der seit Euro im Juni keine Spielminute mehr gehabt hatte. Nur zu hoffen, dass Foda in Haifa auf die richtigen Pferde setzt, die – frei nach Hinteregger – so hochspringen, so hoch sie müssen, nicht mehr und nicht weniger. Ich bin mir sicher, dass in Israel ganz schön viel Sprungkraft mehr verlangt wird als in Chisinau. Und angesichts der Security in Israel wohl auch keine Drohne für Aufregung und Ablenkung sorgt.

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