Was ein paar Hundertstel ausmachen können! Gleich vier Mal hat Kurzbahnweltmeister Felix Auböck bei der Langbahn-Schwimm-WM in Budapest seine eigenen Weltklasse-Rekorde über 200m und 400m Kraul gebrochen, trotzdem aber nur die Blechtrommel gerührt. Andere würden im Katzenjammer baden, nicht aber der 25jährige Masters-Absolvent und Doktorand in spe („Außenpolitik – Deutschland in Afghanistan“) aus Bad Vöslau, der sich in Loughborough nördlich von London sportlich wie menschlich weiterentwickelt hat.Auböck weilt derzeit auf Kurzurlaub („Muss die Großeltern wieder einmal sehen!“) in der Heimat, hat sich aber auch schon Gedanken gemacht, wie und wo er sich verbessern muss, um bei der WM 2023 in Fukuoka („Oder wieder Budapest als Ersatz…?“) und bei Olympia 2024 in Paris seine Endstation Sehnsucht, sprich: Langbahn-Medaille, zu erobern. „Ich weiß jetzt“, meinte der WM-Fünfte im 200er-Kraulfinale, „dass ich auch auf der kürzeren Strecke schnell schwimmen kann. Das heißt, dass ich die ersten 200m beim 400er schneller angehen muss!“Die Probe auf dieses Rechenexempel will Auböck schon in ein paar Wochen (ab 11. August) bei der Europameisterschaft am Foro Italico in Rom neben dem Olympiastadion machen, einem fantastischen Ambiente mit antikem Kult und modernsten Rahmenbedingungen. „Diese EM ist die einzige echte Chance, um in einem wichtigen Wettkampf gegen lauter Klasseleute zu testen, ob ich genug Kraft hab´, um das schnellere Anfangstempo auch durchzuhalten …“ Die Rom-EM biete sich auch deshalb für dieses mit seinem Trainer Andy Manley („Die Ruhe in Person – und er hat immer einen Plan B parat, wenn Plan A aus irgendwelchen Gründen nicht funktioniert!“) abgesprochene Experiment an, „weil ich ja meine EM-Silberne im 50m-Pool schon voriges Jahr geholt hab´!“
Auf der Langbahn, die für ihn mehr zählt als die Kurzbahn, obschon er dort in Abu Dhabi sogar Weltmeister geworden war. Wie die Dinge liegen, Termine diktieren und Pläne erfordern, wird Felix den Titel im fernen Melbourne im Dezember 2022 aberr kaum verteidigen (wollen). „Wegen Zeitunterschieds und Sommerzeit im Winter müsste ich gut zwei Wochen vorher hin, danach würd´s wieder einen Jetlag geben, das passt einfach nicht ins Trainingsprogramm. Mir geht´s um die erste WM- und Olympiamedaille auf der Langbahn!“
Auch mit Unterstützung von Sponsor Ströck, dem Felix Auböck nach der Rückkehr aus Budapest am Montag, 27. Juni, schon in den Morgenstunden seine Aufwartung gemacht hat. Felix weiß zu schätzen, was er in schwierigen Zeiten wie diesen am Großbäcker hat, der ihm auch finanziell unter die Arme greift. „Einen Mann wie Gerhard Ströck als Sponsor zu haben, ist für mich als Schwimmsportler einfach angenehm. Er hat so viel Verständnis, so großes Einfühlungsvermögen, da spürst du nie Druck, weil er nie Druck ausübt!“ Ein Firmen-Boss, der aus eigener langjähriger Erfahrung weiß, dass sich immer irgendwann der Lohn harter Arbeit einstellt. Und auch bei Felix das Blech von gestern ganz schnell wieder in Medaillen von morgen verwandeln kann. Bevor´s wieder ernst wird mit dem EM-Countdown in England, war für Felix buchstäblich Feierabend angesagt. Als er Schwimm-Utensilien mit Sponsor-Logos ausfasste, gab´s eine Einladung zur neuen Ströck-Feierabend-Filiale an der Ecke Burg-Neubaugasse mit dem Etikett: Bring your family…
Auböck: Ströck-Feierabend in Wien folgt Countdown zu EM-Experiment in Rom
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