Allgemein

Auböck und Co: Bei WM-Kurzbahn winkt 2,8-Millionen-Dollar-Pool:

Sieht man sich manch Rekorde und für heimische Begriffe auch Topzeiten an, die bei den Kurzbahn-Schwimmmeisterschaften in Graz-Eggenberg (Auster) gebrochen oder erzielt wurden, kann man schon von einer gelungenen Generalprobe für die Kurzbahn-WM in Abu Dhabi (Saadiyat Island, 15. – 20. Dezember) sprechen. Und wenn die Formkurve noch anhält oder gar noch steigt, so stehen die Chancen nicht nur für den dreimaligen Olympiafinalisten, Vize-Europameister und England-Legionär Felix Auböck, sondern auch für die eine oder den anderen aus dem OSV-WM-Team gar nicht schlecht, gute oder gar beste Resultate zu erreichen.

Das hat allerdings nicht nur mit ihren höchst positiven Steigerungen zu tun, sondern auch damit, dass ein Teil der Weltklasse nach Olympia und vor einem Jahr der Langbahn-EM und WM einen Bogen um die Kurzbahn macht, um den Akku neu aufzuladen. Andere wieder sind seit August mit Vorrunden, Semifinale und Endrunde der International Swimming League, aber auch der US-Langbahn-Open so ausgelaugt, dass sie auf die Kurzbahn-WM pfeifen. Und das, obschon bei dieser Kurzbahn-Weltmeisterschaft in den Emiraten nicht weniger als 2,8 Millionen Dollar an Preisgeld ausgeschüttet werden. Wer also an Medaillen schnuppert, der darf darauf hoffen, auch am Mammon zu knabbern.

Felix Auböck und das inzwischen in Linz stationierte Tiroler Talent Simon Bucher sind zwei WM-Hoffnungen.

Dessen ungeachtet haben sich insgesamt nur fünf Olympiasieger(innen) entschlossen, Jagd auf Medaillen und Money zu machen, darunter der 17jährige US-Jungstern Jacoby, Sensationssiegerin in Tokio über 100m Brust. Die größten aller Topstars der Schwimmszene wie die US-Amerikaner Caleb Dressel (7xOlympiagold, davon 6 in Tokio, 13 WM-Titel) und Kathie Ledecky, die ebenfalls sieben olympische und dazu 15 WM-Goldmedaillen (alles Langbahn) gewonnen hat, ihre erste Bezwingerin und neue Dauerrivalin Ariadne Titmus ebenso wie die Campbell-Kraulsprint-Sisters (alle Australien) aber haben ebenso abgesagt wie viele andere. Dieser Termin passt ihnen nicht ins Vorbereitungskonzept.

Kathie Ledecky zog US-Langbahn-Open mit 4 Siegen in 4 Starts dem Millionen-Jackpot bei Kurzbahn-WM vor.

Darum auch hat Ledecky etwa die US-Open in der vergangenen Woche der Abu-Dhabi-WM vorgezogen – und dort im 50m-Pool angedeutet, dass sie 2022 bereit sein dürfte für das große Duell mit Titmus und auch anderen jüngeren Schwimm-Amazonen. Ledecky war viermal am Start und feierte Siege, einige davon sogar mit für diese Trainingsperiode und Jahreszeit beachtlichen US-Open-Rekorden. Bei ihrem Sieg über 1500m Kraul war die Langstrecken-Queen zum Beispiel mit ihrer Zeit (15:45,32) exakt um eine Minute schneller als Lena Opatril, die heimische Meisterin auf der (durch viele Wenden schnelleren) Kurzbahn. Wie gut die dreifache Jugend-Olympiadritte 2018 und Olympiateilnehmerin Marlene Kahler abgeschnitten hätte, kann man leider nicht wissen. Kahler, die seit Sommer an der University von Southern California trainiert, war bei den US-Open nicht am Start.

Lassen wir uns überraschen, was das schon Medaillen-dekorierte Trio Auböck-Pilhatsch-Grabowski mit den weiteren WM-Teilnehmern Lena Kreundl, Nina Gangl, Claudia Hufnagl, Lena Opatril, Bernhard Reitshammer, Christopher Rothbauer und vor allem dem in Linz trainierenden Simon Bucher in ihrem Köcher hat. Für Auböck ist´s auch eine Probe aufs Exempel, wie wirksam für ihn nach der Sierra-Nevada-Premiere ein Höhentrainingslager ist. Nur zu hoffen, dass er auf der Höhe seines Leistungsvermögens ist, sprich: reif für eine 400m-Zeit von 3:35/3:36. Dann wäre eine Medaille drin.

Zum Kommentieren hier klicken

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen