Fussball

Bei diesem guten Euro-Los gibt´s keinen Platz für übertriebenen Zweckpessimismus

Heute fand auch die Auslosung für die Fu0ball-Euro 2024 in Deutschland statt, bei der Österreich – aus Topf zwei gezogen – die Belgier, zwar noch Nr. 2 der Welt im Ranking, aber längst nicht mehr so spielstark wie vor ein, zwei Jahren, die Schweden, Aserbeidschan und Estland als Gegner zugelost bekamen. In der Tat, es hätte natürlich noch schlimmer kommen könnten, bedenkt man, dass in einer anderen Gruppe die EM-Finalisten 2021,  England und Italien, um den Gruppensieg spielen.

Und natürlich stimmt es, was Teamchef Ralf Rangnick sagt, dass man nicht nur zu einem Ausflug nach Baku fliegt, um dort drei Punkte zu holen, weil ja auch die vermeintlichen Fußballzwerge von (vor)gestern sich schon ganz schön (nach der Decke) gestreckt haben. Auch wenn Vorsicht die Mutter aller Weisheiten sein soll, so ist bewusst gewählter Zweckpessimismus keineswegs am Platz.

Anders als in manch anderen Nationalteams spielt ja Österreich mit wenigen Ausnahmen a la Wöber, Ulmer, Seiwald kaum mit Kickern, die ihr Geld im Lande verdienen, sondern vor allem mit Legionären, die sich von Spanien (Alaba), Italien (Arnie) über Frankreich (Danso), England (Bachmann?), Schweiz (Lindner) bis und vor allem Deutschland mehr oder weniger erfolgreich verdingen.

Um das ein wenig präziser zu formulieren und einer wie Rangnick natürlich sehr wohl weiß, so spielt die rotweißrote Nationalelf samt Reservisten mit so etwas wie einer Europa-Auswahl, die noch ausgeprägter ist als jene der Schweden, mit der wir uns wohl über übel wahrscheinlich um Platz zwei und den direkten Aufstieg in die K.o.-Phase werden duellieren müssen.

Und dabei bleibt zu hoffen, dass sich der anfangs bejubelte, mittlerweile schon etwas entzauberte Ralf Rangnick nicht von politisch determinierten Funktionären oder politisch eingefärbten Medien dominieren lässt, sondern eine Mannschaft und eine für diese Spieler geeignete taktische Marschroute wählt, um sich aus dieser nicht leichten, aber doch leichter machbaren Gruppe für die Endrunde zu qualifizieren.

Ohne im nachhinein auf seinen Vorgänger hinzutreten, den inzwischen auch in Zürich mit Bomben und Granaten gescheiterten und verjagten Franco Foda, so wär´s wichtig, dass Ralf Rangnick unbeirrt von Zurufen und Interventionen seinen bei Bullen-Teams erfolgreichen Weg geht, ohne sich bei Vorgesetzten, Sponsoren oder Politmenschen einzuschmeicheln. Wohin das führt, das kennen wir ja hierzulande schon seit Jahrzehnten. Auch wenn wir da und dort Ausnahmekönner besitzen, die alles verzerren – vieles im Sport-Staat ist faul. Da muss man weder ein Hamlet noch eine Kassandra sein.

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