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Demir oder: Wie mit heißer Luft die Online-Post abgeht

Wie inzwischen nicht nur EDV-Freaks wissen, geht es bei Online-Portalen vor allem ums Anklicken. Je mehr Klicks, umso besser – auch fürs Geschäft, gar keine Frage. Und dabei ist´s besonders geschickt, wenn man (nicht nur) wiederentdeckte sportliche Altprofis dazu animiert, um nicht zu sagen benützt, mit Namen auch Themen anzuschneiden. Als – im wahrsten Sinn des Wortes – jüngste „Aktie“ dient neuerdings der 17jährige Rapidler Yusuf Demir, über den schon jetzt so spekuliert, gemunkelt und dazu noch allen Ernstes so geschrieben wird, als wäre er nicht nur ein Wechselspieler in Hütteldorf, sondern eine der begehrtesten Transfer-Objekte, um das sich die berühmtesten Vereine der Welt schon jetzt streiten. Mitunter wird da der Eindruck erweckt, als hätten die Online-Story-Teller einen direkten, heißen Draht zu den obersten Bossen der Traumklubs in ganz Europa, die ihnen quasi unter der Hand verraten, wie viele Millionen sie bereit wären, für den angeblich hoffnungsvollsten Teenager mit türkischen Wurzeln hinzulegen, den es je hierzulande gegeben hat. Interessant, wie schnell das alles gegangen ist.

Einer seiner Mitspieler hat sich ja kürzlich schon dazu verstiegen, dass in Demir ein neuer Messi stecken würde, da müsse man sich nur seinen linken Fuß, seine Dribblings beim Training und manch Tausendgulden-Schuss in einem Match anschauen, dann … Ja, dann war´s sonnenklar, dass im sogenannten Follow-Up-Effet natürlich gleich der FC Barcelona ins Online-Spiel gebracht wurde mit dem von Kommentaren begleiteten Wunsch als Vater des Gedankens, dass der echte, inzwischen bald 34jährige Messi mit dem halb so alten „Messi in spe“ ein Traum-Duo bilden könnte, um aus dem gebeutelten Alptraum-Verein der vergangenen Wochen und Monate wieder einen Traumklub zu machen – mit bis zu acht oder noch mehr Ablöse-Millionen als wichtiges Körberlgeld für Rapid, mit Mitschneiden bei Weiterverkauf! Und da man im Konzert der medialen Transfer-Inserate ja auch den vorerst schon bei Real-Madrid gelandeten David Alaba neuerdings von München so gut wie sicher – aber merke: fix ist nix! – bei den Katalanen untergebracht hat, hätte man da ja gleich ein Trio Infernal, ja mehr noch: dann könnte man auch noch so schön darüber diskutieren bis fabulieren, wie ein Ex-Violetter und Ex-Grüner ganz ohne Zank mit dem weltbesten Kicker ein Triangel Trionfale bilden.

Man möge diese Ausflüge zu spekulativen Hochrechnungen verzeihen, aber man muss sich nur in einschlägigen sozialen Medien oder Portalen durchlesen, wie auf Online-Schienen unter angeblichen der sogar echten Fu0ßball-Freaks die Post abgeht, die von heißer Luft an getrieben wird. Ob und wie sinnvoll solche Spinnereien bis Hirngespinste für ein 17jähriges Talent sind, das steht auf einem anderen Blatt. Ob´s beim ihm so klick macht, wie es die Klicks bei der Story aus erster Hand versprechen, wird erst die Zukunft zeigen. Nur zu hoffen, dass aus dem Baby-Elefanten keine Mücke wird, die irgendwo im Niemandsland herumschwirrt…

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