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Ein Blacky auf den Spuren von Hirscher

Den Nationencup werden wir wohl nicht mehr zurückerobern, dafür aber haben wir bei der Ski-WM abgeräumt und jetzt, im Jahr zwei nach Hirscher, auch die kleine Kristallkugel im Slalom gewonnen. Aus dem möglichen WM-Doppelpack ist zwar nichts geworden für Kombi-Sieger Marco Schwarz, dafür aber hat er schon vor dem Lenzerheide-Finale den Slalomweltcup gewonnen. Unter erschwerten, nicht nur äußerlichen Bedingungen, sondern nach einem kaum ausgeheilten Hexenschuss, den er sich im Training zugezogen hatte.

Welch technisches Potenzial er hat, wie groß seine Mentalstärke ist, das wusste man beim Kärntner schon, als er Jugend-Doppel-Olympiasieger 2012 (Innsbruck) geworden war und erst recht, wie erfolgreich er nach der Verletzungspause (Kreuzbandriss) sein Comeback gestaltet hat. Mit „Blacky“ ist der österreichische Skiverband im wahrsten Sinn des Wortes „hoch-weiß“, was die Zukunft betrifft, schließlich gehört er als universell ausgebildetes Talent zu den wenigen, bei denen man von allem Anfang an nicht nur wusste, was in ihnen steckt, sondern mittlerweile auch weiß, dass sie es im Ernstfall von wichtigen Entscheidungen auch ein- und umsetzen können.

Mit Schwarz setzt sich die Serie derer fort, die hielten, was man sich von ihnen als Allrounder schon immer versprochen hatte, ohne enttäuscht worden zu sein – von Toni Sailer über Karl Schranz, Egon Zimmermann, Gerhard Nenning, Franz Klammer (RTL-Spitze, Kombi-Weltmeister 74), Günther Mader, Patrick Ortlieb (Jugend-Bronze im Slalom!), Rainer Schönfelder und Benjamin Raich bis zu Marcel Hirscher und jetzt eben Marco. Und wenn nicht alles täuscht, dann wird sich über kurz oder lang auch dessen Kärntner Landsmann von der Turrach, Adrian Pertl, dort einreihen.

Es gibt eben solche Athleten, bei denen man auf den ersten Blick sieht, dass in ihnen Ausnahmesportler stecken, die über besondere Fähigkeiten verfügen. WM-Gold und Slalom-Weltcup, aber auch WM-Bronze im Riesenslalom sollten Schwarz soviel Selbstvertrauen verleihen, dass er – man muss auf Holz klopfen, dass er seine (Kreuzband-)Verletzungen schon hinter sich hat – aus dem Duell Pinturault gegen Odermatt schon im kommenden (Olympia-)Winter einen Dreikampf macht, um auch im Rennen um die große Kristallkugel in die großen Schuhe eines Marcel Hirscher zu schlüpfen. Das Können dazu hat er – sogar mit Hexenschuss.

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