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Es liegt an den Fans: Superliga oder Supergau

Jesper Möller, je gehört? Ehrlich gesagt: Nein! Seit dem 19. April 20921 schaut´s, besser: hört es sich anders an. Möller ist Mitglied des Uefa-Exekutiv-Komitees und als solches stellte der Däne den 12 Superliga-Abtrünnigen schon am Tag nach deren spektakulären Exodus die Rute ins Fenster: Ob Real Madrid, ob Manchester City, ob Chelsea, alle drei Semifinalisten würden aus der laufenden Champions-League ausgeschlossen, sollten sie die Ankündigung der Superliga in die Tat umsetzen! Damit bliebe nur noch Paris-St. Germain weiter im Rennen als Solo-Semifinalist.

Also stellt sich die Gretchenfrage: Vorjahrsfinalist als kampfloser Sieger durch w.(alk) o(ver.) wie etwa im Tennis, wenn ein Gegner aus welchen Gründen immer nicht antreten kann/darf? Ich bin mir sicher, dass jetzt die Köpfe der gewitzigsten, mit allen Wassern gewaschenen Klub- und Fußball-Advokaten rauchen, wie man zum einen wie wo wann und warum entweder mit gutem Recht aus- und neu einsteigen oder aber andererseits den von allen guten Fußballgeistern verlassenen zwölf Revoluzzern daraus einen Strick drehen kann.

Wer aber kann wissen oder getraut sich zu prophezeien, für wen oder was in welcher Instanz sich die (europäischen) Paragrafenritter entscheiden, unter denen sich ja nicht ausnahmslos Superliga-Gegner wie zum Beispiel ein  Herzog oder Polster im Servus-TV beim Talk im Hangar befinden. Und Abertausende, wenn nicht Millionen mehr, die sich – meine Wenigkeit inklusive, um keinen falschen Eindruck zu erwecken – mit einem Aufschrei der Empörung gegen unersättliche Gier der Geld-Haie auflehnen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass – der von der Uefa gefeuerte – Fiat-Agnelli  aus Jux&Tollerei als Rebell in 12er-Sache die Pläne publik machte, ohne von Topjuristen beraten worden zu sein.

Ich bin schon gespannt, welche Einstweiligen Verfügungen, welche Ersturteile und welch zweitinstanzliche Entscheidungen es in dieser Causa geben wird, sollten sich Uefa und Fifa da, Superliga und Milliarden-Investoren dort, nicht auf einen Kompromiss einigen. Gerade in Fällen wie diesen muss man sich den Gedanken abschminken, dass es ein Wunschkonzert gibt und sich alles so in Wohlgefallen auflöst, wie es sich viele, die gegen das einschneidende wie abstoßende Projekt wettern, wünschen oder vorstellen.

Am Ende des Tages (oder Wochen und Monaten) wird nicht zuletzt entscheiden, wohin der Rubel rollt. Und diese Entscheidung, das sei insbesondere den (derzeit so gut wie überall von Stadien ausgeschlossenen) treuen, wenn nicht fanatischen Fans ins Stammbuch geschrieben, müssen eben diese selbst treffen. An ihnen liegt es ja, ob sie von Europa bis Ozeanien, von Amerika über Afrika bis Asien weltweit gewillt sind, mit ihrem Geld über das Pay-TV diese ungeliebte Superliga zu finanzieren oder sie, wenn sie dieses Projekt strikt ablehnen, zum Supergau verdammen. Darauf wird es letztlich ankommen. Über das aktuelle Zeter und Mordio hinaus, das rundum in den klassischen Fußballländern angestimmt wurde.

Europa ist, das sei warnend erwähnt, halt nur ein Teil, aber nicht die ganze (Fußball-)Welt…

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