Allgemein

Zynisch, aber wahr: Wenn´s kracht, werden GP´s zum Kracher

Die Formel-1-Freaks haben geradezu euphorisch auf den Verlauf des Imola-Grand-Prix reagiert, der von Kollisionen und Emotionen, verpatzten Boxenstopps und mehr als nur gewagten Überholmanövern gekennzeichnet war. Und was war der größte Aufreger des zweiten WM-Laufes 2021? Nein, nichts Sportliches, sondern der lebensgefährlich scheinende Crash, bei dem sich George Russel und Valtteri Bottas zwar gegenseitig spektakulär aus dem Rennen schossen, aber gottlob nur einen sündteuren Blechsalat zurückließen, begleitet von (nicht nur druckreifen) verbalen Auseinandersetzungen und knallharten Schuldzuweisungen!

Ja, es war einer der turbulentesten Grand Prix´s der jüngsten Vergangenheit, geschuldet auch den Wetterkapriolen und Reifenlotterien, dank denen es tatsächlich drunter und drüber ging auf dem Enzo & Dino Ferrari-Rundkurs, der 1994 durch die Todesstürze von Ayrton Senna und Roland Ratzenberger binnen 24 Stunden traurige Berühmtheit erlangt hatte. Dort, wo Jahre zuvor schon Gerhard Berger aus seinem brennenden Ferrari gerettet und so dem Tod on der Schaufel gesprungen war mit eher leichten Verbrennungen an den Händen … 

Auch wenn es Motorsport-Puristen nicht gerne hören, weil es mehr als nur an Zynismus grenzt, den man lieber unter den Tisch kehrt – nicht alle, aber viele, wenn nicht die Majorität der (TV-)Zuschauer, begeilt sich nicht zuletzt an beinharten Duellen, bei denen mitunter ohne Rücksicht auf Verluste nicht nur um Siege oder Podestplätze, sondern auch um den einen oder anderen WM-Punkt weniger unter Gentlemen gerittert, vielmehr mit allen Mitteln gerangelt wird. Klar, dass sich da – wenn die Formel 1 wie in Imola einmal vom Regen in die Traufe und wieder zurückkommt – vor allem die sonstigen Statisten der ziemlich einseitigen Szene an die Devise halten: Wo gehobelt wird, dort fliegen auch Späne!

Auch wenn es zuletzt ganz schön viel „Kleinholz“ gab, dessen Wert in die Zig-, wenn nicht Hunderttausende oder mehr geht – unterm (Ziel-)Strich endete alles so, wie es seit geraumer Zeit immer ausgeht, obschon diesmal in umgekehrter Reifenfolge. Einmal der Gigl, einmal der Gogl, ob Verstappen, ob Hamilton. Motto: Haust Du meinen roten Bullen, siehst du das nächste Mal die Sterne. Und wenn sie sich in die Quere kommen sollten, wenn es also angesichts der heutigen Sicherheitsmechanismen ohne fatale Folgen kracht, dann entpuppt sich ein Crash-Grand-Prix als echter Kracher …

Zum Kommentieren hier klicken

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen