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Euro-Countdown: Torflaute wird von ungelösten Fragen begleitet

Ich hoffe, dass es nicht in die falschen Kehlen rutscht Aber die Begeisterung, mit der unsere ORF-Experten die kurze, allerdings ungekrönte Angriffsoffensive ebenso bejubelten wie die ersten 10, von einem Stangenschuss und ein, zwei gelungenen Haken geprägten Arnie-Arnautovic-Minuten, das ging an einer distanzierten Beurteilung vorbei. Man kennt ja den Spruch: Wennst ka Glück hast, kommt´s Pech noch dazu. Mag ja da und dort mitgespielt haben, dass Österreich jetzt seit dem 28. März, seit dem 3:1 gegen Färöer (44. Minute, Kalajdzic) in 314 Minuten lang kein Tor mehr erzielt hat, aber es erklärt und entschuldigt nichts. Frage: Halbverpatzte Generalprobe gegen defensive Slowakei, gelungene Euro-Premiere gegen Nordmazedonien in ein paar Tagen? 

Was in Teamchef Foda gefahren ist, nach der Pause einen Spieler nach dem anderen auszuwechseln, war nicht nur mir ein Rätsel, sondern vielen, mit denen dann über die verpasste Chance, Selbstvertrauen zu tanken, diskutiert wurde. Natürlich ist´s zumindest ein kleiner Lichtstreif am Horizont, dass der launenhafte, aber an spielerischer Klasse unbestrittene „Arnie“ wieder einsatzfähig ist, wobei sich die berechtigte Frage stellt: Wie lange hält er es im Euro-Ernstfall aus? Warum, so hat sich nicht nur meine Wenigkeit gefragt, hat Franco Foda nicht die Eineinhalb-Spitze Kalajdzic-Arnautovic ausprobiert, die ganz sicher, zwei bis drei Abwehrspieler des Gegners binden würde so wie einst Arnie mit Janko, dem Goalgetter i. R. und Sky-Kritiker am Ball. Ja, und warum kommt eben dieser Zweimeterriegel Kalajdzic in der deutschen Bundesliga auf 17 Tore bei Stuttgart und im Nationalteam mit Ausnahme des einen oder anderen Kopfballs nicht einmal zu Chancen.

Richtiger Mann am falschen Platz und umgekehrt? Oder passt er nicht in die taktische Schablone, die der Teamchef ausgearbeitet hat? Abgesehen von möglichen Verletzungen, die aber aktuell (noch) nicht bekannt sind, so fragt sich unsereins doch bewusst-unbewusst, warum Foda eigenen Angaben nach erst eine Acht im Kopf und noch keine Start-Elf zusammen hat, weil er eben über drei Positionen noch rätselt. Das ist so seltsam wie die Tatsache, dass Bachmann erst im Duell mit seiner Wahlheimat England seinen (Tor-)Mann so gut stellen durfte, dass er prompt vom dritten Mann zur Nummer 1 aufsteigen konnte.

Alles irgendwie ungereimt, so kommt´s mir vor. Und wie die Dinge liegen, so kann man sich nur aufgrund der Taktik einen Reim drauf machen, warum die Österreicher nicht und nicht ins Tor treffen (können). Aber wer weiß, vielleicht bedarf es einerseits der ganz speziellen Euro-Motivation, andererseits aber auch nur eines Tor-Erfolgserlebnisses als Katalysator um mit Adrenalin die Verklemmtheit zu lösen. Wenn überhaupt, dann sollte das am ehesten gegen Nord-Mazedonien gelingen, obschon auch dort viele Legionäre spielen, darunter der 37-jährige Panev. Aufgepasst! 

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