Nicht nur Max Verstappen siegt und siegt und siegt, sondern mit Diego „Checo“ Perez eilte das RedBull-Formel-1-Team schon zum Saisonstart in Bahrain und Dschedda von Doppelpack zu Doppelpack. Und obschon es sportlich nicht besser laufen könnte, kracht´s einer mehr oder weniger pikanten, mehr oder weniger medial aufgebauschten Affäre oder Doch-nicht-Affäre des englischen Team-Prinzipals Christian Horner mit einer Mitarbeiterin im Gebälk des Bullen-Stalls.
Mehr noch, denn dann, wenn man den vermeintlich bestens informierten Auguren glauben kann, dann fliegen dort die Fetzen. Auf einer Seite mit dem österreichischen (Mateschitz)-Lager um den inzwischen 80jährigen Berater und Verstappen-Mentor Dr. Helmut Marko, auf der anderen Seite mit der britischen Abteilung um Horner, Techniker und Mechaniker, hinter der die Thailand-Fraktion mit dem minimalen Mehrheitsanteil am RedBull-Konzern steht.
Wenn ich das, was ich sehe, höre und lese richtig interpretiere, so hat sich dieser aus einer Sex- oder Doch-nicht-Sex-Affäre entstandene offensichtliche interne Machtkampf auch zu einer medialen Schlammschlacht entwickelt, in der nicht nur der Boulevard zu Giftspritzen greift oder aber auch TV-Stationen mit (verbotenen) Interviews ganz schön viel Öl ins Feuer gießen. Welche Rolle dabei Helmut Marko als Verstappen-Mentor spielt und was er damit bezweckt hat, dass er den vom Team erteilten „Maulkorb“ ignorierte, um sich eindeutig gegen Horner zu positionieren, lässt sich schwer abschätzen.
Will der gewiefte Jurist mit Hilfe des Verstappen-Vaters als Horner-Gegner womöglich einen Ausstieg des dreifachen Weltmeisters und aktuell besten Fahrers aus dem allerdings aktuell auch besten Team provozieren, obwohl Max doch erst vor kurzem den Vertrag bei den Bullen um einige Jahre verlängert hat? Es passt hinten und vorn alles n nicht zusammen. Also wird nicht klug oder klüger aus dieser Mischung aus Irrungen und Wirrungen, die täglich ihre Runde machen, wobei man auch insofern im dunklen tappt, weil man nicht weiß, wer wem aus welchen Motiven und Interessen welche Infos zukommen ließ/lässt, von denen niemand weiß, ob sie auch stimmen.
Zwar hält dieses seit etwa zwei Wochen aufgekochte Thema die Formel-1-Welt mehr auf Trab denn die atemberaubende Siegesserie des fliegenden Holländers und dessen mexikanischen Adjutanten . Jenes Sergio Perez, der medial vor ein paar Monaten schon seitenweise oder lauthals und aussortiert worden war, aber frisch und fröhlich als treuer Diener seines/r Herr(e)n weiter Podest um Podest für den Bullen-Rennstall einfährt.
Schon Niki Lauda, Gott hab ihn selig, hat auch aus eigenen leidvollen Erfahrungen nicht nur einmal den Wahrheitsgehalt in der Formel 1 in Zweifel gezogen. Ein Schuss von Catch As Catch Can scheint jedenfalls immer noch dabei zu sein. Jetzt bin ich schon gespannt, ob und wann es den nächsten Knalleffekt gibt, der bisher mehrmals von außen lauthals angekündigt wurde, aber doch ungehört verhallt sein muss. Denn die Formel 1 dreht sich auch insofern im Kreise, dass am Ende immer ein Bulle gewinnt. Und da diese keine Fahrzeige fabrizieren oder Motoren bauen, sondern Getränke, die angeblich beflügeln, könnte das großen Autokonzernen irgendwann ein Dorn im Aug´ sein…