Fussball

Zu Tonis 60er: Ob Buhmann, ob Held, er ließ es mit Toren und Sprüchen polstern

In den Medien hat man es ja schon seit Tagen richtig polstern lassen, um den heutigen Sechziger des Toni Doppel- und nicht nur in einem legendären WM-Qualifikationsspiel sogar Triplepack zu feiern. Wie sein elf Jahre älterer „grüner“ Vorgänger Johann K., so pendelte auch der „violette“ Toni Polster immer wieder zwischen Buhmann und Held in seiner Karriere mit der legendären Metamorphose am 15. November 1989, weit weniger im Ausland, ob in Italien, Spanien oder Deutschland, dafür umso mehr im eigenen Land, in dem ja der Prophet der Bibel nach nichts gilt. Zumindest oft in seinen aktiven Zeiten.

Wie gesagt am nachhaltigsten und unvergessen damals, als der Sevilla-Legionär vor dem Entscheidungsspiel gegen die gerade „geöffnete“ DDR gnadenlos noch während der Hymne ausgepfiffen worden war, ehe er mit einem Hattrick zum 3:0 erst sportlich im Match und danach den Fans im Praterstadion die verbale, nicht druckreife Antwort gab. Halt so, wie dieser Fußballsohn aus Favoriten, der auszog, um Europa zu erobern, geschnitzt ist. Und auch so erzogen worden ist. Ein Toni als grader Michl, der gern sein Herz auf der Zunge trägt. Und der, geprägt von seiner Kindheit, auch eine stark ausgeprägte soziale Ader hat. Christlich kirchlich daheim und bei den Piaristen in der Volksschule geprägt, wie der gläubige Toni stets betont. Und dem lieben Herrgott dankt, dass er beim Magendurchbruch samt Not-OP im Dezember mit dem Leben davonkam.

Rechtschaffenheit ist´s, die ihn von Kindesbeinen an so begleitet wie Torinstinkt, Mutterwitz und Schlagfertigkeit, mit der er sich via TV-Interviews in Deutschland im Allgemeinen und in Köln (und auch M´Gladbach) im Besonderen zu einer absoluten Kultfigur stilisierte. Als Autor seiner Erst-Biografie anno 1998 erinnere mich an Köln-Besuche, bei denen Polster, der Ur-Wiener, fast so angehimmelt wurde wie ein Karnevals-Prinz oder aber der Geißbock, das Klubsymbol. Und an den legendären TV-Sager vom „Blitzgneißer“ oder aber den anderen, als er auf die Frage, ob er sich ein Denkmal zu Lebzeiten setzen möchte, spontan antwortete: „Na, weil auf des scheißen ja die Vögel!“

Aber ein Toni, der vom mittlerweile 91jährigen Stronach als General Manager zu Austria zurückgeholt worden, aber dann als unbequemer Befehlsverweigerer gefeuert und verbannt worden war, will sich auch auf die älteren Tag nicht übervorteilen lassen. Darum fühlt sich der ÖFB-Rekordschütze (44) auch um jene zusätzlichen Tore in Test-Länderspielen betrogen, die ihm der Verband nicht anrechnen, die er aber gerichtlich einklagen will. Ganz im Sinne dessen, was ihn Zeit seines mittlerweile 60 Jahre langen Lebens geleitet, geprägt, auch Probleme und Feinde verschafft, trotzdem aber stets ausgezeichnet hat: Alles, was (R) recht ist! Unter diesem Motto mein Freund Toni: All the Best zum Fest ins Geburtstagsnest! Und lass es nach all dem, was du überstanden hast und noch überstehst, zur Feier des Tages mit Familie natürlich richtig polstern!  

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