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Frauen vor, noch ein Tor als Schuss ins eigene Knie

Vorausgeschickt sei meinem Blog, dass ich schon immer ein großer Freund, wenn nicht auch Verehrer von Frauen war und es auf meine älteren Tage immer noch bin. Auch von Frauen, die sportliche Geschichte(n) geschrieben haben wie Annemarie Moser oder Ilona Gusenbauer, Liese Prokop, Eva Janko und später viele andere, die sozusagen Goldes und anderer Medaillen oder Weltrekorde wert waren für den heimischen Sport wie die Kronbergers, Götschls, Meißnitzers, Schilds bis zu Fenninger-Veith.

Einige der historischen Taten durfte ich selbst an Ort und Stelle miterleben und beschreiben. Und dabei handelte es sich um fantastische Leistungen, mitunter erreicht und vollbracht unter höchstem Druck, weil auf ihnen zum Großteil die Hoffnungen geruht, besser: gelastet hatten. Um es auf den Punkt zu bringen, so hat es sich um Allzeitgrößen gehandelt, die mehr als einen Fußabdruck hinterlassen haben.

Angesichts der tollen Highlights, die es gab, wird´s auch in Zeiten wie diesen, in denen Frauen vor noch ein Tor (auch zu Karrieren) offiziell angesagt ist, meiner bescheidenen Meinung nach höchste Eisenbahn, medial wieder auf die Bremse zu steigen. Und damit auch die Dinge wieder ins rechte Lot zu bringen und die erzielten Resultate zu relativieren. Aber wenn´s medial in Zeiten wie diesen halt nicht passiert, weil im vorauseilenden Gehorsam alles Spitze ist, was von Emanzipation über Feminismus der Wiedergutmachung dienen könnte, dann geschieht es mitunter auf sportlichem Weg.

Sozusagen als Antwort auf allzu übertriebenes Süßholzraspeln um unsere Fußball-Frauen und deren Vorlieben mussten die Hochgejubelten jetzt nach der verpassten WM-Qualifikation in aller Freundschaft eine ganz bittere Pille schlucken. Statt den Löwinnen Albions im spanischen Algeciras gegenüber der britischen Enklave Gibraltar in aller Freundschaft auf den Zahn fühlen oder gar diesen ziehen zu können, gab´s sozusagen schmerzhafte Bisswunden mit einem 2:7-Debakel. Immerhin haben es die verlängerten PR-Arme der ÖFB-Auswahl aber trotzdem geschafft, eigens darauf hinzuweisen, dass es erstmals gelungen sei, ein Tor gegen England zu schießen, ja sogar deren zwei, wobei das zweite per Kopf erst in Minute 88 als Kosmetikkorrektur diente …

Natürlich haben sich die rotweißroten Fußballerinnen im Lauf der Jahrzehnte so verbessert, dass man fast von einem Quantensprung von Null auf 80 bis 90 sprechen kann. Aber sie haben sich abgesehen von forcierter Förderung nicht zuletzt deshalb so gesteigert, weil die Besten wie bei den Männern ihr Geld als Legionärinnen im Ausland bei etablierten Frauenfu0ballklubs verdienen, wo sie weit mehr gefordert werden als in der heimischen Liga mit einem großen Leistungsgefälle und meist vor so gut wie leeren Zuschauerrängen, vorausgesetzt, dass es auf Trainingsplätzen, auf denen sie spielen, überhaupt solche gibt oder gar nur Stehplätze. Eben deshalb, weil sie weit von Ticketsellern und Publikumsknüllern entfernt sind, ist der heimische Frauenfußball auch im heimischen TV-Programm vor allem mit Live-Übertragungen im Vergleich zu anderen Sportarten überrepräsentiert, ganz so, als wär´s politisch korrekt, die Mauerblümchen von vorgestern aus schlechtem Gewissen in den Mittelpunkt zu rücken. Mich wundert nur, dass sich das viele Sportverbände, die bei einer weit dichteren internationalen Konkurrenz als dem bei manch großer Fußballnation immer noch dahindümpelnder Frauenfußball, sich dieses Diktates nicht widersetzen. Wie ich fürchte, wohl auch deshalb, weil sie sich davor fürchten oder in Acht nehmen müssen, wichtige Subventionen zu verlieren, wenn sie sich gegen den Mainstream stellen…

PS: Wenn von verzerrten Perspektiven und verdrehten Tatsachen die Rede ist, dann wurde mit einer Schlagzeile im schlagzeilenträchtigen Teilgratisblatt OE24 eine spektakuläre Bestätigung geliefert. Da war tatsächlich, aber in der Tat falsch und für Normalverbraucher irreführend, zu lesen: OSV-Star erklärt überraschend seinen Rücktritt!

Ja, aber welcher Star hat unser ohnehin geschwächtes Rumpfteam weiter geschwächt? Welcher Siegläufer oder Podest-Fahrer? Man musste es zweimal lesen, um es zu glauben: Jener Julian Schütter, der nicht mit Topresultaten, nicht einmal im Training, geschweige denn in einem Rennen für Furore gesorgt hatte, sondern deshalb, weil er als vegetarischer Umwelt-Apostel sich auf die Seite der Straßenkleber und Pistenziel-Sprüher geschlagen und sich auch mit dem Nicht-mehr-Skipräsidenten Schröcksnadel im TV angelegt hatte.

Ob er sich dabei selbst so fatal ins Knie geschossen hat, dass er jetzt unter Schmerzen schweren Herzens oder mit Tränen im Knopfloch die bisher im Weltcup erfolglose Karriere vorzeitig beendet hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Schade drum, dass es passiert ist, bevor er vom verglühenden Sternchen, aber glühenden Grünen zu dem hätte werden können, was ihm OE24 unter Vorspiegelung falscher Tatsachen angedichtet hat. Immerhin kann er im Lebenslauf eine Dolchstoßlegende einbauen.  

 

 

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