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Gedankenspiele um WM-Absagen und Zukunfts-Vorgriffe

Na, da schaut´s alle, wie sich in einer wahrlich heiligen Allianz nicht nur der Wettergott gegen Ski, Schnee, Skifahrer, Skiprofis und eine Ski-Weltmeisterschaft im italienischen  covid19-corona-regierungs-krisen-gebeutelten Veneto verschwört! Da komme noch einer und sage, es gäbe keine höhere Gewalt! Zwei WM-Tage, drei Absagen, kein Rennen, das ist so 100prozentig wie die vom bösen, isolations-ignoranten ÖSV auch von anderswo übernommenen und durchgeführten Weltcup-Veranstaltungen an Pisten, Schanzen, Loipen! Statt distinguierte Noblesse herrscht Tristesse im pittoresken Cortina d´Ampezzo – dort, wo früher, ganz ohne neue Normalität, die Schönen und die Reichen von Olympia bis Weltcup mit oder Pelzmantel und Nerzjacke ihre Seitenblicke auch auf Pistenartisten werfen durften. Aber was gestern war, das ist jetzt- jawohl, es ist „virulent“, was so viel wie giftig heißt!

Es scheint, als würde in und mit dieser Ski-WM 2021 schon eine Zukunft beginnen, in der Wind und Wetter, Neuschnee und Nebel, Petrus Fluch statt Gottes Segen die Oberhand über Rennen in Gottes freier Natur gewinnen. Zwar zum überschaubaren Nachteil bis Schaden der paar Tausend an Rennfahrern und ein paar Millionen an Ski-verrückten Fans  rund um die Welt, aber zum unübersehbaren Vorteil der Umwelt und zum Nutzen einer neuen Sport-Generation, für die Sport etwas sehr Schönes, aber auch Virtuelles ist. Ja, man kann ihn schon jetzt ganz ohne Ski und Schnee, Ball und Netz, auf Knopfdruck betreiben, ohne ins Schwitzen zu kommen. Und man kann so nebenbei mit Wetteinsätzen auch noch mehr oder weniger gewinnen! Bingo! Und  nochmals Bingo, weil das auch ohne Moneten geht, sondern mit virtuellen Geld, also online, vorausgesetzt, ein mehr oder weniger ungestörter Empfang lässt es zu.

In Cortina waren 13 Rennen in 14 Tagen geplant, ehe – siehe oben – alles anders kam und wir jetzt bei 13 Rennen in 12 Tagen angekommen sind. Wie aber bringen wir das wieder alles mit den verschiedenen TV- und Radio-Stationen, den Sponsoren (Terminen), den obligaten Mannschaftsführer- und anderen Sitzungen, den Corona-Tests und Trainingseinheiten in so kurzer Zeit und gegen alle Wetterkapriolen im sonst so sonnigen Cortina unter einen Hut, Pardon: Schutzanzug, damit nicht auch noch … Positiv denken, negativ testen, so lautet das neue Motto.

Und die neue Disziplin, in der man nicht einmal mehr einen kleinen Auslauf braucht, um eventuell sogar Großes zu bewegen, die heißt e-Sport! Einige Medien sind, auch durch das Interesse von größeren Sponsoren und kleineren Geldgebern mit eben diesen oder deren PR-Agenten sicherheitshalber schon aufs Engste verbunden und auch große Sportverbände wittern mit einem guten Geschäft schon wachsende Sportler oder gar Mitgliederzahlen. Wenn sie mich fragen, dann halte ich das für eine gelinde gesagt höchst optimistisch-euphorisch-euphemistische Dar- und Vorstellung aus einem ganz einfachen Grund. Wer sich daran gewöhnt hat, sein Sitzfleisch als Sesselkleber an den Stuhl vor dem Bildschirm (in welch großer oder kleiner Variante immer) zu platzieren, um dann mit möglichst schnellen Fingerübungen aufs richtige Resultat zu drücken, der wird sich – wenn überhaupt – höchstens kurz die Füße vertreten.

Und wenn das Sport-Experten als Vorgriff auf eine echte schöne Sport-Zukunft, dann darf man ihnen zum Schuss ins eigene Knie und Schnitt ins eigene Fleisch aus vollen Herzen gratulieren. Ja, wer braucht schon echten Sport, wer braucht Ski, Fußball-, andere WM´s, EM´s, Weltcup´s und gar das verzopfte, (national-)patriotisch angehauchte Olympia, wenn wir alles aus der Dose, Konserve und der Festplatte serviert bekommen können. Mit heißem Herz und ohne kalten Füße, die sich nur noch echte Sportler von vorvorgestern übermorgen holen wollen…  

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