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Gefeierte Dancing Queen, unbekannte Skikönigin in spe

Wer sagt, dass die Ski-Damen nicht mehr gewinnen können? Nichts als ein Vorurteil, das jetzt triumphal widerlegt wurde! Wie bitte, wovon reden Sie, werter Blogger? Ja, ja, ich weiß schon, das war ein kleiner Irrtum, weil ich Piste mit Parkett, Tanz zwischen Toren mit dem Tanz gegen oder mit Juror(inn)en und Publikumsrating verwechselt hab. Sorry, meine Leser, dass mir dieser Lapsus passiert ist, aber umso größere Gratulation und herzlichere Glückwünsche an die Adresse von Michaela „Michi“ Kirchgasser, die neue ORF-Dancing Queen, die im Handumdrehen oder Dreivierteltakt, Linksherum, Rechtsherum oder Untendurch und Obendrüber, mitsamt ihrem Partner ihre gute Freundin Lizz Görgl in dieser Rolle abgelöst und sich zur Walzer- oder welch Tanzes immer Königin gekrönt hat. Erst die Abfahrts-Weltmeisterin i. R, jetzt die Slalomkanone, die über den Tanzpartner hinaus schon immer ein Teamplayer gewesen war als Golden Girl mit drei Mannschafts-WM-Titeln. Dem Schnee von gestern folgte, kaum dass es den Winter den Covid-19-Verboten zum Trotz so richtig hereinschneit, die glamouröse Krönung im Ballroom des Küniglberg-Hügerls.

Spaß beiseite, aber das heimische Fan- und Fußvolk der Pistenartisten kann´s kaum erwarten, dass endlich wieder eine junge ÖSV-Dame den goldenen Spuren einer Marlies Schild oder auch Nicole Hosp folgt, der letzten heimischen Weltcup-Slalomsiegerin im Olympiajahr 2014. Schafft´s demnächst eine aus dem Katharinen-Klub, ob Liensberger, Truppe oder den Niederösterreicherinnen wie der Olympiadritten Gallhuber aus Göstling und Huber aus Waidhofen an der Ybbs? Oder müssen wir darauf warten, dass Fräulein Amanda Salzgeber, Tochter der vergoldeten Anita Wachter und des versilberten Rainer aus dem Montafon, in naher Zukunft die großen Vorschüsse als Jugend-Olympiasiegerin im Weltcup einlöst? Wie der Frau Mama, so sagt man ja auch der älteren der beiden Wachter- und Salzgeber-Töchter (Angelina ist zwei Jährchen jünger), große Vielseitigkeit nach, also Spitzentanz zwischen Flaggen ebenso wie Mut zum Speed. Also so etwas wie eine ideale alpine Kombination…

Ich will war alles, nur kein Unkenrufer sein, als Mann alter Schule habe ich mir aber auch die Mühe gemacht und Zeit genommen, um Resultate von Nachwuchs und FIS-Rennen zu studieren. Und bei Durchsicht vieler Zahlen, Daten, Fakten ist mir ein Name ins Aug gesprungen, der von Kindheit an mit Sieg(en) verbunden ist. Und um wen, so werden sie fragen, handelt es sich dabei? Um die Neuauflage einer Kostelic-Story, allerdings gleich im doppelten Skikinder-Doppelpack mit je zwei Buben und zwei Mädchen wie Orgelpfeifen von 18 über 16, 14 bis 12. Auch die Epigonen-Familie namens Ljutic kommt aus Kroatien, genauer gesagt: aus Zagreb, auch sie wurde am Haus- und Weltcupberg Sljeme groß, der Herr Papa war zwar vor dem Skitrainerdasein kein Handballstar, dafür aber nebst Fußballer auch Skiläufer, der als Betreuer wie einst Ante Kostelic die Kinder nach seinen Vorstellungen aufbaute. 

Die beiden älteren Geschwister stehen schon an der Weltcup-Schwelle. Wäre der Kroaten-Verband wegen Covid-19 nicht zu Sparmaßnahmen und Kader-Reduzierung gezwungen gewesen, hätte der älteste Ljutic-Sohn Tvrtko schon im Weltcup fahren können. Seine 16-jährige Schwester Zrinka hingegen gilt schon jetzt als Wunderkind der Pisten, das allen anderen um mehr als einen Schritt voraus ist. Zrinka hat sowohl bei U14 als auch U16 alle Rennen der Topolino-Trophy (Sponsoren-gerecht Alpe Cimbra Cup) notabene überlegen gewonnen, der inoffiziellen Kinder/Schüler-Weltmeisterschaft – auch gegen die besten ÖSV-Jugendlichen ihrer Altersklasse.

Wenn nichts dazwischenkommt, dann soll Zrinka Ljutic beim Semmering-Weltcup vor dem Jahreswechsel im Weltcup debütieren – und auf den Spuren von Janica Kostelic wandeln, die bei ihrer Weltcup-Premiere in Sölden auf Anhieb mit Nr. 72 auf Platz 12 gefahren war und drei Wochen danach in Park City als Slalomdritte ihr erstes Weltcup-Podest bestiegen hatte. Wer weiß, vielleicht erlebt einer der ältesten Skiorte der Welt die Geburt eines neuen Skistars aus dem Land des Sommer- und Sonnen-, Schwimm- und Surfparadieses an der dalmatinischen Küste. Wäre kein Wunder, würde das nächste kroatische Wunderkind tatsächlich einschlagen, schließlich fungiert als Trainerberaterin niemand anderer als Janica Kostelic, ihr Vorbild und Kroatiens Ikone. Und die weiß, wie und wo es lang geht…

Kommt einem doch irgendwie bekannt vor, oder nicht? Ja, stimmt, es erinnert unwillkürlich an einen gewissen Marcel und an seinen Vater, Mentor, Trainer Ferdinand Hirscher. Aber vielleicht schafft´s die Salzgeber-Wachter-Family, dass auch wir so eine Family-Saga über kurz oder lang in die Welt setzen. Und nach Dancing-Queens irgendwann auch wieder eine überragende Slalom- und Skikönigin bewundern und so bejubeln dürfen wie jetzt den Wirbelwind Michi Kirchgasser …

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