Fussball

Italiens Abstieg zum Flohmarkt, wo es alte Schnäppchen gibt, während anderswo die Kassen klingeln

Mit „Arne“, unserem buchstäblich „Inter-Nationalen“, will und werde ich mich nicht mehr auseinandersetzen, auch wenn es viele Anrufer gab, die mir die Frage gestellt haben, die auch ich mich selbst immer gefragt hab: Warum gibt ein Champions-League-Finalist mehr als ein Dutzend Euro-Millionen aus für den trickreichen, verletzungsgeplagten, 34Jahrigen Arnautovic, den er vor mehr als einem Dutzend Jahren als vorlauten Triple-Reservisten aussortiert hat? Ich kann´s nicht sagen, weil´s rational auch schwer erklärbar ist. Was herauskommt, wird man ja bald sehen. Vielleicht schon wie angekündigt beim Debüt gegen Monza am Wochenende …

So sehr man beim Zeitungs-Studium der (Millionen)-Transfers in Staunen bis Entsetzen versetzt wird, so sehrt registriert unsereins auch, dass die einst so dominante italienische Transferbörse im Inter- wie internationalen Vergleich fast schon zu einem Floh-Markt in der Szene geschrumpft ist, daran hat auch der glückliche EM-Titel der Azzurri ebenso wenig geändert wie das Erreichen des CL-Finales der Mailänder dank interner italienischer Duelle. Die Mitt- und Enddreißiger haben von Mailand bis Neapel echte Hochsaison, man denke nur Ibrahimovic, an Dzeko und andere Altspatzen, darunter halt auch Arnie…

Und weil die Entwicklung so ist, wie sie ist, spielt die Gegenwart- wie Zukunftsmusik im Fußball nicht mehr am Urlauber-Stiefel, auch nicht in  Deutschland, sondern dort, wo einst der (Abramovich)- und anderer Oligarchen-Rubel  rollte, mittlerweile aber die Öl- Milliardäre als neue Klubbesitzer reihenweise „Pfundskerle“ kaufen, also in der englischen Premier League, und vorderhand noch nicht in der Wüste, die vorerst von  den Altstars, deren Geldgier den Erfolgshunger bei weitem übertrifft, zum Leben erweckt wird.

Das ist nicht so dahingesagt, sondern ein Eindruck, der sich bei mir nach mehrmaligem TV-Lokalaugenscheinen von diversen Ligen eingeprägt und gezeigt hat, dass die Premiere League mit der Ansammlung technisch wie körperlich bestens ausgebildeter Spieler besten Alters aus aller Welt einen guten Schritt voraus ist. Wer gesehen hat, wie etwa die „Wölfe“ aus Wolverhampton den runderneuerten Sabitzer-losen Red Devils in Old Trafford eingeheizt haben, aber auch vice versa, und sich vergleichsweise den deutschen Supercup der (ohne und mit Kane) desolaten Bayern gegen de be- oder geflügelten Bullen angeschaut hat, dem sprang der Unterschied ins Auge.

Und dieser sozusagen stufenweise Abfall hat sich natürlich auch auf zweithöchster Ebene, der Champions-League-Qualifikation, bei, mit und für Sturm Graz fortgesetzt. Der hierzulande nicht nur regional bejubelte Titelkandidat, dem man sogar zutraut, nach dem Pokal auch die Meisterschale aus Salzburg zu entführen, hatte gegen PSV Eindhoven frei nach Trainer Ilzer zwar „seine Momente”, aber eben nicht mehr, weil jeder (Stellung)-Fehler bestraft wurde. Auch in diesem, summa summarum 2:7 verlorenen Duell (aus 2 Spielen) wurde unsereins brutal vor Augen geführt, dass Fußball und Fußball nicht das Gleiche sind, auch wenn das Runde auf welcher Ebene immer ins Eck muss/soll, jedenfalls ins Tor, sofern man im heutigen, geradezu unerbittlichen Spiel gegen den Ball überhaupt dem im die Nähe kommt. Schon gar nicht, wenn´s einen Klassenunterschied gibt, der auch mit vollen Kassen und leeren Taschen zu erklären ist.

PS. Die PSV-Überlegenheit entschuldigt aber nicht Übergriffe von wildgewordenen Eindhoven-Fans, die einen Sturm-Anhänger schwer verletzten. Es liegt an den Uefa, mit exemplarischen Strafen den Anfängen zu wehren…

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