Fussball

Kane-Mania folgt Drama um „Bankerldrücker“ Arnie, der skurrilste Geschichten geschrieben hat

Ich muss gestehen, dass ich in meinem mehr als gesetzten Alter im Gegensatz zu den Fußballgranden der 60er, 70er, 80er und auch 90er-Jahre mit Marko „Arnie“ Arnautovic nichts mehr zu tun tun (gehabt) habe, ihn daher auch nicht so kenne wie einen Hasil, Krankl, Prohaska, Polster, Herzog, Stöger etc. Aber ich kenne dafür einige, die mit Arnie direkt oder indirekt zu tun und dabei den Eindruck gewonnen hatten, dass es sich beim ziemlich polyglotten Austro-Serben um einen ganz speziellen Typ (en) handelt. Nicht nur als technisch begnadeter, körperlich allerdings nicht ganz so ranker Fußballer, sondern auch als Person, die für originelle Einfälle oder ziemlich dreiste Aktionen steht – nicht nur auf dem Spielfeld mit Gegnern, die er am liebsten austrickst. Manch eine, die man inzwischen fast als Jugendsünden rubrizieren und entschuldigen kann…

Sie erinnern sich ja ganz sicher noch an jene mit einem Polizisten, der ihn am Steuer eines teuren PS-Schlittens aufgehalten und den er als armen Schlucker mit den Worten abqualifiziert hatte, „dass ich dein Leben kaufen kann!“ Der folgende Shitstorm, der nach kurzer Zeit wie alle Aufreger abebbte, hat Arnautovic weder gejuckt noch interessiert. Hinter mir die Sintflut, so mag er sich gesagt haben. Es gibt neben vielen anderen Histörchen aber auch noch eine andere Geschichte, die hierzulande ziemlich unbekannt ist, an deren Wahrheitsgehalt ich allerdings des seriösen Übermittlers wegen nie gezweifelt habe, nicht nur deshalb, weil der Berliner Kollegenfreund, der ganz Großes wie Asian Games organisiert hat den Namen – Bischof trägt!

Die Sache oder Sachlage war die, dass der damals bei Inter Mailand als vorlauter Bankdrücker aussortierte, wenn nicht gefeuerte Marko bei Werder Bremen angeheuert hatte, bei jenem Ex-Herzilein-Klub, bei dem ein gewisser Torsten Frings als Kapitän und Klubikone eine Hauptrolle spielte. Jener deutsche Teamspieler mit den einst so gelobten deutschen Tugenden, der von eben jenem Freund Bischof gemanagt und vermarktet wurde. So frech, wie man sich einen Kicker auf dem Feld wünscht, so dreist soll sich Arnie damals frei nach Bischof als Werder-Neuzugang und bald wieder unerwünschter, nicht zu bändigender Abgang aufgeführt haben.

Während Frings nach einem Training noch mit Terminen beschäftigt und aufgehalten war, nahm unser aller Arnie eher provokativ denn unwissend den Umkleide-Kasten des damaligen Werder-Inbegriffs für sich in Beschlag. Und als Frings dann die alles andere denn für ihn schöne Bescherung vorfand, den Wiener Frechdachs mit Migrationshintergrund zur Rede stellte, soll – relata refero/ich überliefere Überliefertes – der Arnie, nicht auf den Mund gefallen, aber dafür meist langsam, gesagt/gefragt haben: „Bist du Triple-Sieger (Meister, Cup, Champions League) oder ich…?“ Und das, obschon er nur 3x in der Saison eingewechselt worden war in der Serie A, nicht einmal im Pokal oder Champions League spielte.

Wickel mit Tlorsten Frings in Bremen, nur Edel- oder Immer-Reservist beim Special One, aber nun Inter-Objekt der Begierde.

Selbstverliebte Unverfrorenheit zur Potenz, die Marko nur ein kurzes Leben bei Werder und kein langes auf der Insel (Stoke, Westham), in Shanghai und nach dem Tod seines Mentors Mihajlovic in Bologna bereitete, von wo er nun Reißaus nimmt/nehmen will/genommen hat, Richtung Mailand. Nicht mehr zum AC Milan, wie vor Wochen publiziert, auch nicht zum Ex-Trainer Mourinho, wie verbreitet, sondern zu Inter, wo es Trainer Inzaghi gar nicht erwarten kann, ihn als Alternative zu Lukaku zu begrüßen – und wo er sich ganz sicher wie daheim fühlt, da er ja die Umkleidekabinen in San Siro besser kennt als jene an der Weser in Bremen.

Eines muss man Arnie-Bruder Daniel lassen, er verkauft ihn besser als der kleine Moritz den großen Thiem. Und sicher ist auch, dass Arnautovic, 34, um schlappe neun Millionen plus Boni (welcher Art immer) für Bologna und 2,5 Mille per anno für ihn ein echtes Schnäppchen sind im Vergleich zu Harry Kane. Anders als von T. T. (Thomas Tuchel) für den 120-Mille-Torjäger hat´s für Arnie von Inter-Trainer Inzaghi noch keine Einsatzgarantie gegeben. Aber beim Bankdrücken aus welchen Gründen immer war der vorlaute Marko stets ein Champion, wo immer er unter Vertrag war. Auch das wird ihm wie die Polizisten-Story oder Frings-Geschichte so schnell keiner nachmachen. 

Und mit den 108 oder mehr Rekord-Länderspielen in Rotweißrot lässt er eingangs erwähnte Kult-Figuren älter aussehen, als es eigentlich sein dürfte. Einige haben nämlich tatsächlich auch viel mit Toren und Vorlagen dazu beigetragen, dass von Feyenoord bis Barcelona, Inter, Roma und Werder ihre Klubs nationale wie internationale Titeln und Trophäen gewonnen wurden. Sie alle haben sportliche und nicht nur gedruckte Triple-Visitenkarten abgegeben!

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