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Manuel Feller und die Endstation Sehnsucht…

Man muss es nur erwarten können, darf nur nicht die Geduld oder gar den Glauben daran verlieren, dann passt´s und dann passiert es auch. Und weil dem so ist, wie es viele erfolgreiche Sportler bestätigen können, ist jetzt aus der Märchen-, pardon: Märchenwiese in Flachau der Märchenprinz Manuel Feller geschlüpft, ein für alle Mal, aber dreimal hoch: Hurra, Hurra, Hurra! Im 124. Weltcuprennen seiner Karriere, nach zehn Jahren im Team, nach vielen Rück- und Nackenschlägen, nach Kreuz mit dem Kreuz und Wirbel um den Rückenwirbel, ist der Post-Hirscher größte aller Medienlieblinge, der coole Hund und fesche Zopf (oder Zopf´n), der Goscherte, der´s Herz auf der Zunge trägt, endlich an der Endstation Sehnsucht angelangt. Er hat sich, der Corona-Pandemie mit allerlei Absagen und Verlegungen sei Dank, statt einer Dornen- eine Slalomkrone aufgesetzt als Snow-Space-King, wo sonst die Schneeköniginnen und Ski-Prinzesserln über den doch eher seichten, leichten Herminator-Hang carven. 

Ja, wirklich märchenhaft alles für den Märchenprinzen auf der Märchenwiese, die maßgeschneidert war für den wieder alle Gesundheitsbefürchtungen von allem Schmerz befreiten, erfolgreichsten und schnellsten Manuel Feller, den es je gab. Und da war es natürlich zwangsläufig auch logisch, dass sich vor leerem Haus, also Zielstadion ohne Fans, dafür aber bei laufender TV-Kamera wie in alten Zeiten der lauthals kommentierende Platzsprecher vor Begeisterung ob dieser verspäteten, aber lang erwarteten Siegpremiere geradezu überschlug. Ganz angesehen davon, dass jeder Ski-Erfolg, ob Zickzack, ob High-Speed, wie Balsam auf die patriotische Seele wirkt, muss man angesichts dieses Triumphes  spezielles Verständnis für die galaktische Euphorie des lauten (Tiroler) Sprachrohrs für Tausende an doch-nicht-anwesende-Fans aufbringen.

Dass der Platzsprecher mit dem Sieges-Spätzünder aus Fieberbrunn so emotional mit fiebert, liegt insofern auf der Hand, dass es sich bei ihm nicht nur um einen guten alten, nein: noch jungen (Orts-)Freund handelt, sondern in Personalunion auch um seinen Manager. Das allerdings tut der vollbrachten Leistung von Manuel Feller, nach einer Dekade und Dutzenden an Verletzungen doch noch gewonnen zu haben, keinen Abbruch. Ob er sich in absehbarerer Ski-Zeit auf klassischeren Märchenwiesen als jener in Flachau als neuer Märchenprinz des Flaggentanzes beweisen oder ga bestätigen kann, liegt allerdings weder in seiner oder gar in seines wortgewaltigen Managers Hand. Da gehört auch er zu den hilflosen Marionetten der neuen Mächtigen, wenn nicht Machthaber und Strippenzieher, die ihn schneller, als er wedeln kann, demnächst mit warnenden/drohenden Worten aus dem Skiverkehr ziehen. Manuel, magst froh sein, dass du noch schnell das Duell mit dem Lockdown hast gewinnen dürfen, weil …

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