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Medaillenflut bei European Games wird auch vom Tanz ums olympische Kalb begleitet

Es entbehrt nicht einer gewissen Pikanterie und Ironie, dass sich bei den aktuell laufenden European Games unter olympischer Patronanz auch die heimischen Gegenspieler im Countdown zur nächsten, vorentscheidenden Sitzung anfangs Juli möglichst gute Karten verschaffen wollen oder können. In diesem Zusammenhang sei auch meinen jungen und nur peripher informierten, aber mitunter einseitig indoktrinierten Sport-Kollegen geraten, sich nicht von besonders aggressiven und vor allem geltungsbedürftigen „Lautsprechern“ oder alternativen „Süßholzrasplern“ in diesem „Duell“ um die Vormachtstellung im ÖOC ins Bockshorn jagen zu lassen.

Wer wie meine Wenigkeit die Entwicklung im olympischen Komitee seit Jahrzehnten mit fast 20 Sommer- und Winterspielen, zahlreichen Welt- und Europameisterschaften, ganz zu schweigen von Qualifikation im Weltcup verfolgt hat, der weiß schon, wie und warum der Wind in einer Richtung so weht, wie er weht. Was die Medaillen betrifft, die sich sowohl die aktuelle ÖOC- und European-Games-Führung mit Präsident Stoss und Generalsekretär Mennel ebenso als Federn auf den Hut stecken wollen wie manch Fach- oder gar Dachverbandsbosse unter den „Aufständische“ sich ebendiese an die Brust heften möchten, sind die wichtigsten und wertvollsten nur jene, die mit Paris-Startplätzen verbunden sind.

Und wenn wir da ins Detail gehen, was zum Beispiel – nicht nur von der Körpergröße her – den Oberrebellen Arno Pajek anbelangt, den Präsidenten des Schwimmverbandes, so sei festgehalten, dass der besonders laute Revoluzzer eigentlich ganz leise sein sollte, weil er mit dem unaufhaltsamen Aufstieg der Vorzeigesportler: Innen so gut wie nichts zu tun hat. An sich würde das einst geläufige jiddische Wörtchen „Chuzpe“ zutreffen, wenn jemand die Titel, Medaillen, Rekorde eines Felix Auböck, die aktuellen Goldenen der Alexandri-Synchron-Nixen mit griechischen Wurzeln oder auch die auf Delfin Bucher und Krauler Gigler aufgebaute EM-Bronze-Staffel für sich reklamiert.

Wie Insidern bekannt, aber für Normalverbraucher (selbst unter Kollegen) eher kein Begriff, ist der gute Felix schon 2014 aus der Südstadt ausgezogen, um via Berlin, Ann Arbor (Michigan) und Loughborough die Schwimmwelt zu erobern. Wie leicht nachzuverfolgen, sind die Griechen-Drillinge schon vor zehn Jahren nach Österreich gekommen, alles unter den Vorgängern von Pajek, der erst 2016 zum Schwimmpräsidenten gewählt wurde. Und dazu sei erwähnt, dass in der Ära des Präsidenten Pajek mehr Hallenschwimmbäder mit zumindest 25m-Kurzbahnen zugesperrt denn eröffnet wurden, es nach wie vor weder in Kärnten (Heimat Gigler, vordem Lisa Zaiser) noch im Westen Österreichs (Tirol, Vorarlberg) eine 50m-Schwimmhalle gibt, und es trotz Medaillen auch keinen potenten Sponsor gibt, weil genau jene Sportpolitiker, vor denen die aktuelle Schwimmführung buckelt, ja Wasserverschwendung anprangern und verhindern. Und seine Rolle als 7. Europa-Vize nütgzt eher nichts, da wir keine Anlagen für Top-Events haben… 

Mit dem Juristen Pajek an der Spitze wollen die Dach- und Fachverbände im an sich autonomen ÖOC jetzt alles daransetzen, die Mehrheit zu bekommen. Und da ist ihm und ihnen jedes Mittel recht, auch Desinformation von Kollegen, die ohnehin gegenüber einigen, auch demnächst scheidenden Sportgranden a la Skiboss Schröcksnadel, schon immer ihre Vorbehalte gehabt haben. Irgendwie erinnert mich das an einen mit Demokratie-Mascherl aufgemotzten Aufstand von eingefleischten Apparatschiks, die es nicht erwarten können, die neue Nomenklatura im Sport zu bilden. Und wenn Sie mich fragen, dann muss man diesen Anfängen wehren, sich mit Vorspiegelung falscher Tatsachen/Erfolge eines bisher zumindest partiell noch autonomen olympischen Komitees zu bemächtigen. Ich bin gespannt, wie dieses „Duell“ zwischen denen, die zwar Kritiker nicht lieben, aber dulden, und jenen endet, die den Unliebsamen einen Maulkorb verpassen. Auch darum gehtßs beim Tanz ums olympische Kalb.  

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