Allgemein

Neue Reformpläne, aber was macht das Strategiekonzept des Gottseibeiuns?

 Dieser Tage hat ein Online-Portal mit Granden der heimischen Szene als Testimonials unter dem Titel „Sportpitch“ alle Normalverbraucher eingeladen bis aufgefordert, ihre zollfreien Gedanken oder gar zündenden Ideen zu deponieren. Kaum gesagt, schon kommt lauter Beifall nicht nur von Seiten der SportlerInnen, sondern ganz besonders vom Sportminister, der hin- und hergerissen ist vor lauter Begeisterung ob dieser reformatorischen, medial-journalistischen Initiative. Ja, ich finde es wirklich toll, dass der letztlich verhinderte Fußballprofi Werner Kogler dem Sportportal applaudiert, dass es so freundlich war und ist, ihm und seinen Mitarbeitern die geistige wie bürokratische Arbeit abzunehmen, Ideen zu liefern und Reformen in der trotz sieben Olympiamedaillen allerdings Doch-nicht-Sportnation zu entwickeln.

Aber abgesehen davon, dass eben diese Gedankenspiele und Impulse aus der Zentrale kommen sollten, habe ich mich bei der Frage ertappt, was eigentlich mit dem von Sportlern, Trainern und allerlei Experten ausgearbeiteten, damals bejubelten Sport-Strategieprojekt geworden ist, das nicht als Allerweltprodukt präsentiert worden war, sondern als Analyse, wie wo und mit welchen Mitteln man da und dort die Möglichkeiten und damit auch die Ergebnisse heimischer SportlerInnen verbessern könnte. Wenn ich mich da richtig erinnere, so war es vor etwa drei Jahren zu einem Verbände, Vereine und Sportarten übergreifenden Schulterschluss gekommen, der als Momentaufnahme sogar fotografisch festgehalten worden war mit Wolfgang Konrad, Petra Kronberger, Gregor Högler, Hirscher-Fitness-Guru Schweizer, Petra Steger, Alois Stadlober, Tanja Frank, Armin Assinger mit … ?

Und da liegt der Hase im Pfeffer oder eher der Hund begraben, weil es sich beim damaligen Sportminister um jenen Vizekanzler Heinz Christian Strache gehandelt hat, der inzwischen zum sowohl medial als auch gerichtlich verurteilten Gottseibeiuns und Missetäter bis zum politischen Abschaum erklärt wurde. Und da dem so ist, wie es ja tatsächlich ist, würde sich der grüne Nachfolger des abgehalfterten blauen Sportministers ja wohl die Finger verbrennen, würde er das seitenlange Sujet anfassen. Also gab´s, was immer da in dem Strategie-Plan einst gewürdigt worden war, für den gelernten Österreicher ja gar keine Alternative als das allseits beliebte und bekannte Wort: Schubladisieren, um gar keine diabolischen Gedanken aufkommen zu lassen.

Aber dafür ziehen wir dann keine fundierten Bestandsaufnahmen aus der Tasche, sondern zaubern – Simsalabim! – ein Sammelsurium an Gedanken und Ideen aus dem Hut, die von sportlichen Welt- oder auch nur Regional(-liga-)Verbesserern zugesendet werden. Kurzum, ein kunterbuntes Allerlei, das meiner bescheidenen Meinung nach schwer auf einen Nenner zu bringen sein wird. Hauptsache, man kann eine Initiative plakatieren und darauf warten, dass ein Sportminister applaudiert, der schon nach dem ersten Sieg bei einer Fußball-Euro, notabene gegen eine Großmacht wie Nordmazedonien, von einem historischen Triumph gesprochen hat. Ein Weltmann bis Kleinweltverbesserer! Es kommt halt immer auf die Perspektive an. Und dazu gehört mitunter auch der enge politische Blickwinkel…

1 Kommentar

1 Kommentar

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen