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Nochmals in eigener Anekdotenbuch-Sache: Story um Rodelking Hackl

Ich erlaube mir in eigener Werbesache noch einmal einen Auszug aus meinem Anekdotenbuch als Leseprobe anzubieten. Die Geschichte handelt von den Rodelkönigen Markus Prock und Georg Hackl, einst befreundete Rivalen im Eiskanal, inzwischen im österreichischen Verband vereint, zu dem Präsident Markus den Schorsch als Trainer holte.

 

Von Prock und Hackl-Schorsch

Wenn von einer amerikanischen Speckjause mit feinster Alpenqualität (mit Annemarie Moser-Pröll) die Rede ist, fällt mir eine witzige Glühwein-Story ein, die sich allerdings Jahrzehnte später abgespielt hat – mit einem original-bayrischen Rodel-Krösus, der es gewohnt war, nicht nur im Eiskanal mit anderen Schlitten zu fahren. Sie wissen natürlich, wer gemeint ist: Georg „Schorsch“ Hackl aus Berchtesgaden, Hausherr nicht nur am Königssee, sondern auf allen Bahnen der Welt. Dreifacher Olympiasieger (1992/1994/1998), dazu zweimal versilbert, 10facher Weltmeister, Erzrivale, aber guter Freund des zwei Jahre älteren Markus Prock, dem er bei Olympia stets die Butter vom Brot genommen hatte. Als die WM 2007 in Igls stieg, waren beide nicht mehr aktiv, aber in wichtigen Funktionen unterwegs – Prock als heimischer Sportdirektor, Hackl als deutscher Material-Kapazunder. Markus, mein alter Kumpel, kündigte mich beim Schorsch im Gasthof Isser in Lans an.

Also nichts wie hin nach dem Renntag, um mit dem besten Rodler aller Zeiten ein Interview zu führen. Die Rezeption informierte Hackl, dass ich da wäre und unten auf ihn warten würde. Nach fünf Minuten latschte der Schorch herunter. „Aha, se sein also dera, den da Prock herg´schickt hat… “ Pause … „Oba a Interview, des kost scho was…“ Alles, nur das hatte ich, noch dazu beim Rodeln, nicht erwartet. Ich war perplex! Wie vor den Kopf gestoßen. „Herr Hackl, ich hab´ net amoi für den Pele was brennt, wir zahlen nix für Interviews!“ Der Schorsch schien Gefallen daran gefunden zu haben, mich auf die Folter zu spannen. „Miassen ja koane Euro sein …mia genügat scho a Glühwein!“ Aufatmen. Abgemacht, „Gehn´s, zwoa Glühwein!“ Einer für ihn, einer für mich.

Und schon ging´s los wie geschmiert. Hackl, der Urbayer über oder besser: gegen die Ossis. Hackl, der Tüftler, über BMW-Windkanal und andere Materialtricks, die er aber nur andeutete. Hackl über …? Nach fünf Minuten kam das Aus. „I red so vü, geht nimma, da Mund is scho trocken … es sei denn … ?“ Es sei denn… „Gehn´s , noch a Glasei Glühwein für´n Herrn Hackl, sehr heikel…“ Kaum geölt, schon ging´s weiter und weiter, bis … „I bin scho wida trocken… mia miass´n aufhör´n…“ „Gehn´s, no a Glasei für´n Schorsch …“

Und dann gings wieder weiter und weiter. Und schon damals hatte man das Gefühl, dass sich der Schorsch, seines Zeichens Stabsfeldwebel bei der deutschen Bundeswehr, bei seinen rotweißroten Freunden zumindest so wohl, wenn nicht wohler fühlen würde. Als er mit 55 als deutscher Sportsoldat absalutieren und in Pension gehen konnte, erfüllte sich der Prock-Hackl-Traum. Silbernes deutsches Lorbeerblatt hin, höchste Auszeichnung her – Schorsch wechselte als Material-Guru nach Österreich.

Eckdaten: Josef Metzger: Auf d´Badehosn passt ka Sponsor, 167 Seiten, Preis: 14,90 Euro, Echomedia Buchverlag (43 1 5247086/DW 451, Verlagschefin Ilse Helmreich, 

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