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Ob Pro oder Kontra – Statistik wie Meilensteine sprechen für Ronaldo

Die gebeutelten roten Teufel von Manchester United lagen in Old Trafford im Premier-League-Duell mit den Arsenal-Gunners schon wieder mit 0:1 hinten, drehten dann aber das Match und beendeten den Negativlauf mit einem 3:2-Sieg. Aber mit Ralf Rangnick, der zunächst einmal zumindest als Interim-Manager geholt wurde, hatte das nichts zu tun. Der Schwabe, einer der erfolgreichen Mateschitz-Freunde, als Mastermind der Bullen-Fußballphilosophie gepriesen, war für diese Trendwende im Match allerdings noch nicht verantwortlich. Da er noch keine Arbeitsbewilligung hatte, saß er nicht auf der Bank, sondern vorerst nur auf der Tribüne. Aus dieser Perspektive aber erlebte Rangnick, wie ein außergewöhnlicher Individualkönner wie der mitunter exaltierte, extravagante mit einem Doppelpack (darunter auch ein Penalty) maßgeblichen Anteil daran hatte, dass es nach den Blamagen der vergangenen Wochen wieder ein Erfolgserlebnis gab.

Wie meine Leser ja wissen, bin ich an sich kein großer Fan von Statistiken, weil sie ja meist nur oberflächliche Zahlen liefern, ohne in die Tiefe oder ins Detail zu gehen. Aber Ronaldo gehört zu jenen Stars, die Meilensteine setzen – sogar solche, mit denen Fußball-Ikonen wie Pele distanziert werden. Auch wenn natürlich viele Elfer dabei sind, die er verwandelt hat, so ist´s mehr als imposant, dass der in die Jahre gekommene Portugiese aus Madeira mit dem Doppelpack, den er gegen Arsenal geschnürt hat, jetzt die „Schallmauer“ von 800 Toren um eines übertroffen hat, nur Pflichtspiele gerechnet, deren 1075 es sind. Also heißt das auch, dass er in fast 80 Prozent der Spiele stets getroffen hat. Das sind fast 50 Tore mehr als bei Messi oder Pele. Eine fast unfassbare Quote in Zeiten, in denen  Quoten alles sind.

Ronaldo als Denkmal seiner selbst am Airport Funchal – und als Torjäger, der sich statistisch eines gesetzt hat.

Ob als Junger bei Manchester United, ob als Mittdreißiger wieder bei den Red Devils, ob jahrelang bei Real-Madrid und als spanischer Schützenkönig, ob als älterer, aber trotzdem nicht gealterter Star bei der alten Dame Juventus – wo immer Ronaldo spielte, dort war er sein Geld wert, auch wenn er mit Millionen-Gagen aufgewogen werden musste. Wie eingangs erwähnt, so kam er als stolzer Egomane, als eitler Muskelprotz, jubelnder Selbstdarsteller für viele Fußballfreunde nicht immer mega-sympathisch rüber, davon könnten viele Stammtischdiskussionen, aber auch Postings in Foren zeugen – daran aber, dass dieser in Spiel, Stil und Personal geradezu klassische Antipode zu Lionel Messi einer der erfolgreichsten Fußballer nicht nur der Gegenwart ist, daran führt kein Weg vorbei. Wer heutzutage Ronaldo sagt, der denkt auch nicht mehr an  seinen in die Breite gegangenen Namensvetter aus Brasilien…

Selbst dann, wenn man nicht gerade zu seinen deklarierten Fans gehört, so sprechen die Zahlen für sich und für den in seinem Auftritt einzigartigen Ronaldo. Sie sind schon jetzt ein zumindest so imposantes Denkmal seiner selbst wie seine Statue auf dem Airport von Funchal, der Hauptstadt seiner Heimatinsel Madeira. Von Insel zu Insel, so schließt sich der Ronaldo-Kreis, dem sich – Pressing hin, Spiel gegen den Ball her – auch ein Ralf Rangnick schwer wird verschließen können. Kein verlorener und doch wieder heimgekehrter Sohn Ronaldo im Klub und auf dem Feld als Tribut an eine Bullen-Fußballphilosophie, das würde in Old Trafford wohl kaum jemand verzeihen, geschweige denn einem Deutschen …

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