Wie man sich bettet, so liegt man. Ein altes Sprichwort, der Praxis geschuldet – und natürlich immer stimmt. Wie uns das vergangene halbe Jahr des neuen Präsidenten Gerhard Milletich aus Parndorf im Burgenland gezeigt hat, trifft es auch auf den Fußballbund zu. Der Mann, der es schafft, kein vernünftiges, durchdachtes Interview in deutscher Sprache zu geben, dafür aber ein Mann, der es schafft, immer wieder in jedes Fettnäpfchen zu treten, hat wahrlich kein präsidiales Format. Er scheint zu sein, wie er auf den ersten Blick auch aussieht – ein Hofrat, der zwischen Hinsichtl und Rücksichtl unentschlossen pendelt, also alles andere denn ein Macher, obschon er das als Unternehmer mit interessanter Weise roter Schlagseite eigentlich sein sollte.
Hatte sein Vorgänger, der kleine Oberösterreicher Leo Windtner, seines Zeichens schwarz gefärbter Energie-General, immerhin noch den (Wage)-Mut aufgebracht, mit einem neuen (meiner Infos nach Second-Hand-)Besen aus der Schweiz namens Marcel Koller einmal einen neuen Weg mit einer Unbekannten zu gehen, setzt der neue Präsident auf Kontinuität des Misserfolgs. Wer weiß, ob der dünnhäutige Franco Foda von ihm nicht doch noch bestätigt worden wäre, hätte dieser nicht von sich aus die Reißleine gezogen, wer weiß. Statt aber Tabula rasa zu machen, also reinen Tisch, hat er den jahrelangen Stummfilm-Sportdirektor Peter Schöttel nicht nur das Vertrauen ausgesprochen, sondern sogar noch beauftragt, sich auf die Suche nach einem neuen Teamchef zu machen, also das anglo-amerikanische Sprichwort in Kraft zu setzen: The blind leading the blind!
Wie wir gehört und gelesen haben, beginnt der Berg mittlerweile bereits zu kreißen, es hat schon Gespräche mit allen altbekannten Namen gegeben, mit denen sich das Karussell im Kreis dreht, ob Stöger, ob Herzog, ob Schopp, ob Gregoritsch und andere. Auf einmal war sogar von einer Geheimmission Schöttels nach England die Rede, mutmaßlich zu Ralf Rangnick, als das Mastermind des RedBull-Fußballs hochgejubelt, als hätte vordem noch nie jemand Forechecking gespielt auf unserem Globus, allerdings hieß es damals auch nicht „gegen den Ball“, der meines Wissens nach aber ein unabdingbares Mittel zum Zweck im Fußball bleibt, um mit ihm zu spielen…
Wenn es aber, wie jetzt schon gewispert wird, doch nicht zu Rangnick und dem aktuellen, allerdings minder erfolgreichen Manchester United-Manager ging, dann vielleicht, so die nächste Mutmaßung, dann zum früheren roten Bullen Frankie Schiemer, der nach einem Sportunfall vom Spielfeld ins Management gewechselt war. Salzburg-Ergänzung zu Peter Stöger aus dem Wien-Eck? Dass ich nicht lache! Der gute Frankie-Boy war, ehe er sein Glück in der Mozartstadt (ver)suchte, wie der zuletzt von Ferencvaros Budapest geschasste Peter bis zu seinen Einsätzen im Nationalteam ein, raten sie mal – strammer Austrianer (2005 -. 2009) gewesen!
Ja, ja, der Berg kreißt und kreißt und das nächste Fettnäpfchen wartet schon drauf, dass der (halbe) Verleger und zu hundert Prozent schwachbrüstige ÖFB-Präsident wieder reinsteigt. Sollte ich mich aber irren, was man ja spätestens am 29. April wissen muss, bin ich gern bereit, Abbitte zu leisten. Allein mir fehlt der Glaube angesichts der „handelnden“ Personen, weil von echten Persönlichkeiten bei Gott keine Rede sein kann …