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Olympische Transgender-Premiere endete in einer Totalpleite

Sie wuchs als Mann auf, hieß Gavin, ließ sich zur Frau umwandeln, heißt seither Laurel Hubbard, und schaffte es, als erster Transgender-Athlet bei Olympia in Tokio als Gewichtheber(in) starten zu dürfen. Das grüne Licht, das sie vom IOC mit seinem für alles offenen Präsidenten Thomas Bach bekommen hatte, löste hitzige Debatten aus und führte zu roten Köpfen – vor allem bei Frauen, die sich gegen ein medizinisch gewendetes Mannsbild – allerdings vergeblich – zur Wehr setzten. Auch medial gab´s ein Für und ein Wider, erst recht, als die 130kg schwere Mann-Frau aus Neuseeland vor dem Duell gegen alle Welt, darunter die Corona-rekonvaleszente Sarah Fischer aus Niederösterreich, zur absoluten Goldfavoritin erklärt worden war.

Die Konkurrenz hätte sich Heulen und Zähneknirschen ersparen können, denn nicht für die zwar nicht immer sehr femininen, aber doch echten Frauen gab´s einen Katzenjammer, vielmehr ein böses Erwachen für Gender-Frau Hubbard – für kritische Geister eine Götterdämmerung oder Gotteslästerung. Das ziemlich schwergewichtige, ziemlich maskuline und eher weniger Frauenzimmer kam, sah und ließ dreimal die Hantel fallen. Ein Totalflop statt des totalen Triumphs, den Laurel Hubbard aber mit der olympischen Weltpremiere als allererstem historische Transgender-Gewichtheberin ja eh schon längst gefeiert hatte. Da fällt´s nicht mehr so ins Gewicht, wenn Mann-Frau mit Hantel zu Boden geht…

Und wie es der Zeitgeist befiehlt, so hat sich und drehen sich auch in der Pleite um die Anti-Miss mehr Diskussionen als um die Medaillengewinner, ganz zu schweigen von Sarah Fischer, die – wenn ich das nicht falsch interpretiere – im Gesamtklassement beider Gruppen den 10. Platz in der Klasse über 87 kg (ohne Limit nach oben a la Hubbbard) belegte. Top Ten, das klingt nicht schlecht, aber auch das ist eine Frage der Interpretation. Fräulein Sarah, geschwächt von Corona, aber stark und willens genug, um bei Olympia zu stemmen, brachte mit 220 kg (Reißen, Stoßen) im Zweikampf runde 100kg weniger zur Hochstrecke als die Siegerin. Alles andere darf man sich denken. Gedanken aber sind (noch) zoll- und straffrei.

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