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Pro oder Kontra Superliga oder: Regiert Geld die Welt …?

Die Pläne gab´s schon lange, wurden aber nicht schubladisiert, sondern heimlich, still und leise von einem Dutzend an Topklubs solange konkretisiert, bis sie reif waren, um nach mehrjähriger Vorlaufzeit publik zu werden. Am Sonntag, 18. April 2021, war es dann so weit, verkündete Andrea Agnelli (Juventus Turin) als „Projektleiter“ die Gründung einer neuen grenzüberschreitenden Super-Liga. Mit von der Milliarden-Partie sind – auch teils mit Milliarden verschuldete Klubs – aus England (ManCity, ManU, Liverpool, Tottenham, Arsenal, Chelsea), Spanien (Real und Atletico Madrid, FC Barcelona) und Italien (Juventus, Milan, Inter), nicht hingegen an Bord der aktuelle Champions-League-Sieger FC Bayern München, sein jüngster Bezwinger Paris St. Germain, aber auch Borussia Dortmund und andere „Übergangene“.

Während das „Nein“ zur Superliga beim arabischen Petrodollar-Klub aus Paris, bei dem das Geld abgeschafft scheint, eher überrascht, hatten sich vor allem die Bayern mit ihrem Sprachrohr Karl Heinz Rummenigge schon immer gegen eine Superliga ausgesprochen, die sich ausschließlich über Pay-TV und Werbegiganten finanziert. Und damit als sogenannter „Closed Circuit“ mehr als bisher schon den Normalverbraucher-Fan als TV-Konsument ausschließt. Ganz abgesehen davon aber auch Premier League in England, La Liga in Spanien und Serie A in Italien mit den Topklubs, die mit einem Kader nicht auf einigen Hochzeiten zur gleichen Zeit tanzen könnten, die finanziell wie sportlich attraktive Basis entzieht.

Allerdings erhebt sich da nicht nur für meine Wenigkeit die Frage, ob sowohl die europäischen Anhänger als auch die Fußballfans in aller Welt wirklich sehen und/oder gar mit mehr oder weniger hohen Einsätzen  darauf wetten wollen, dass sich Woche für Woche immer das gleiche Radl (durch)dreht – im Gegensatz zu Champions League und Europa League, in der das Los mal dahin, mal dorthin fällt, also für weit mehr Abwechslung gesorgt ist als in einem „Eintopf“, auch wenn er noch so prall gefüllt ist mit Mammon.

Klar, dass sowohl Fifa als auch Uefa Sturm laufen gegen ein Projekt, das frontal gegen die von ihr sowohl veranstalteten als auch wirtschaftlich lukrativen Bewerbe gerichtet ist – und allen mit Sperren und Sanktionen droht, die sich an einer Superliga beteiligen. Alle Einwände, die die Gegner des Milliarden-Projekts (3,3 Milliarden „Grundgehalt“ pro Verein) ins Treffen führen, lassen sich unterschreiben. Der Punkt aber, an dem am Ende des Tages/Jahres aber weder die Bayern noch ihre treuen Mitstreiter bei allen Beteuerungen an Rücksicht auf Sport, Fairness und Fans nicht vorbeikommen, lässt sich auf einen kurzen Satz reduzieren: Geld regiert die Welt. Oder alternativ auch den Charakter verdirbt. Wetten, dass…

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