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Respekt, Respekt, IOC und Herr Bach: Friedensinitiative ist allemal besser als gefährlicher Spaltpilz

Ein Aufschrei der Empörung, wenn nicht des Entsetzens geht durch einen Teil der durch den von den Russen entfachten Krieg in der Ukraine auch gespaltenen Sportwelt. Den Grund dafür lieferte das vom deutschen Juristen Thomas Bach geführte Internationale Olympische Comite, das sich knapp eineinhalb Jahre vor den Sommerspielen 2024 in Paris dafür ausgesprochen hat, russischen (und weißrussischen) Sportlern unter gewissen Voraussetzungen wieder die Türe zu öffnen – und damit natürlich auch ein Signal an die großen Sommersportverbände richtete, ihre Ausschlüsse der geächteten Russensportler: Innen zu überdenken. Hinter dem von Bach präsentierten Beschluss steckt allerdings kein Alleingang eines womöglich Russen- oder gar Putin-freundlichen Präsidenten, sondern die Entscheidung einer demokratischen Mehrheit innerhalb der olympischen Bewegung.

Und die hat zwar alle möglichen Sanktionen gegen kriegsführende Mitgliedsländer in ihren Statuten und ihrer Charta, denen zu Folge sie aber nicht nur gegen die (Weiß)-Russen vorgehen müsste, sondern auch gegen alle anderen Länder, die sich fast täglich in einem Kriegszustand befinden oder aber über ein, zwei oder drei Ecken indirekt in kriegerische Auseinandersetzungen involviert sind. Das mag eines der Motive gewesen sein gegen eine weitere Russen-Aussperrung zu sein, der andere Beweggrund aber sicher auch die nicht zuletzt von den „Olympiern“ geforderte, geförderte und betonte Idee der Völkerverbindung im und durch den Sport und seine Sportler: Innen, vor allem dann, wenn die Mehrzahl von ihnen eher Opfer denn Handlanger von Politikern ist.

Ob von der einen oder der anderen Seite, wie die Geschichte lehrt, so wurde der Sport mit seinen Protagonisten schon immer von der politischen Nomenklatura missbraucht, nicht nur mit oder bei Olympischen Spielen, Welt- oder Europameisterschaften, nicht nur bei Hitler-Olympia in Berlin 36, auch bei den Boykottspielen 1980 und 1984, als die USA mit dem Großteil ihrer Verbündeten die Moskau-Teilnahme absagten, der die Revanche der Sowjet-Russen in Los Angeles (Ausnahme China, Rumänien) quasi auf dem Fuß folgte nach dem Motto: Wie du mir, so ich dir.

Letztlich aber hat sich der Sport als einigende, verbindende Kraft wieder durchgesetzt, zumindest zwei bis drei Jahrzehnte, ehe nicht nur der sportliche Friede ins Wanken kam. Auch wenn  die Allianz der Ukrainer und ihrer Gesinnungsgenossen lautstark protestieren, mir persönlich ringen Bach und IOC großen Respekt ab, dass sie den Mut haben, sich gegen einen oft nicht mehr vertretbaren  (Meinung)-Strom zu stimmen. Durchs Reden, auch im Sport, kommen die Leut´ eben doch eher und leichter zusammen. Darum ist mir jede Friedensinitiative lieber als der Spaltungstrend , der Aggressionen  

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