Golf

Sepp Straka und Golf-Spiel mit erhöhtem Risiko, wenn man die engste Elite im Aug hat

Golf ist ein grundsätzlich einfaches, trotzdem schwieriges und auch oft seltsames Spiel, das seine Spielchen mit Spieler: Innen treibt. Einer oder zwei Schläge auf oder ab, ein(ige) Zentimeter mehr oder weniger können alles auf den Kopf stellen frei nach dem Spruch: Knapp vorbei ist auch daneben! So gesehen am Beispiel des Amerikaners aus Wien, Sepp Straka, der nach drei Runden des 20-Millionen-Turnieres in Hilton Head Island nur noch den Weltranglistenersten Scottie Scheffler vor sich, also die Chance auf seinen dritten PGA-turniersieg und Millionen an Preisgeld vor Augen hatte.

Aber dann kam am Finaltag leider alles anders. Die Schlagverluste, die er am Vortag mit einer Serie an gewonnenen Schlägen noch mehr als ausgeglichen und in die zweitbeste Runde verwandelt hatte, setzten sich bei Wind und Wetter mit Auf und Ab weiter so fort, dass sie den strammen, schlagfertigen und mental starken Sepp (relativ betrachtet) vom Regen in die Traufe beförderten. Mit zwei über Par für den Tag verlor er zwar den Kontakt zum uneinholbaren Scheffler, der aktuellen Nr. 1 der Golf-Welt, hielt aber bei Abbruch wegen Regengüssen nach 14 von 18 Löchern als Neunter mit zwei Schlägen Rückstand noch Schlagdistanz zu geteilten Zweiten, die ihre Runden fast schon beendet hatten. Was bei der Fortsetzung am heutigen Montag an Platzierung und Preisgeld rausspringt, wird sich erst zeigen.

Was sich im gegenständlichen Falle bei Straka am Samstag abspielte und sich auch bei vielen anderen Stars der Szene des Öfteren immer wieder beobachten lässt, sind Wechselbäder vor allem dann und dort, wann und wo sie mit ihrer Risikobereitschaft an und dadurch auch manchmal über ihre Grenzen gehen. Abgewandeltes Motto: No risk, no success! Und diese These oder Theorie, die ich aus langjähriger Erfahrung wage, beschränkt sich nicht auf (Profi) Golf, sondern erfasst all jene Sportarten, in denen die Dichte an der Spitze sich mittlerweile derart vergrößert und verbreitert hat, dass sich damit auch die Risikoschraube mehr und mehr dreht.

Und weil dem so ist, wie es ist und sich auch des Geldsegens wie Geldregens wegen diese Tendenz verstärkt hat, muss der Großteil der Allerbesten ach immer öfter schöpferische Pausen einlegen, um der von Ihnen erwarteten bis geforderten Präzisionsarbeit als menschliche Erfolgs- und Siegesmaschinen gerecht zu werden. Selbst ein Überflieger wie Stabhochspringer Armand Duplantis (WR 6,24), für den jene sechs Meter die Einstiegshöhe ist, die bisher nur relativ wenig Athleten gemeistert haben, musste mitunter auch Lehrgeld mit Flops bezahlen, weil er immer höher hinaus will.

Noch gehört Golfer Sepp Straka nicht zum aller engsten elitären Kreis, aber die Art und Weise, wie er sich entwickelt, welche Schwerpunkt er wählt und wie er versucht, mit Mut zum Risiko jene Erfolge zu erreichen, von denen er träumt, können ihn über kurz oder länger in diesen ganz speziellen Sportlerkreis führen, deren Namen jeder kennt in den USA. Vor allem im Golf, diesem oft seltsamen Spiel, ist der Weg das Ziel. Was immer heute in Hilton Head Island, einer Zwischenstation, passiert…

PS: In der Fortsetzung am Montag um.sechs Uhr in der Früh wiederholte sich das Spiel, den  Straka lag nach zwei Birdies schon auf Podestkurs, ehe er sich ein Bogey einhandelte, womit er immer noch fabelhafter Fünfter (Preisgeld an die 800.000 Dollar) wurde. 

 

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