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Statt Frieden für Diego – Kabale und Skandale um seinen Tod

Ruhe in Frieden, Diego Armando?! R. I. P., nein, nein, das kann oder darf bei einem Maradona nicht zutreffen oder vorkommen. Kaum unter der Erde, schon wird nicht mehr er, aber sein Tod skandalisiert, schon brodelt es so richtig in der Gerüchteküche, melden sich Berater oder Anwälte zu Wort, die bisher unbekannte Krankenschwestern vertreten, die wieder medienwirksam mit dem Finger auf den Leibarzt zeigen, der sich angeblich nach einem Stiegen-Sturz des Gehirnoperierten nicht gleich um ihn gekümmert, sondern nur telefonisch angeordnet habe, ihn gleich wieder ins Bett zu legen.

Beim Namen des Leibarztes hat´s mich „gerissen“, wie man so sagt, denn Leopoldo Luque hatte nämlich auch der Mittelstürmer der argentinischen Weltmeister-Mannschaft von 1978 geheißen, ein Goalgetter par excellence, der 22 Tore für Argentinien schoss, vier in fünf Spielen bei der Heim-WM (auch Krankl so viel, das sei nebenbei erwähnt). Da Luque noch stürmte, als Diegos unaufhaltsamer Aufstieg als Juniorenweltmeister begonnen hatte, so lag der „Verdacht“ nahe, es könnte sich beim Leibarzt um eben diesen elf Jährchen älteren Kicker handeln. Da sich aber in allen Online-Plattformen und sonstigen Foren kein Hinweis darauf finden ließ, dürfte es sich doch um eine simple Namensgleichheit handeln.

Trotz allem möchte ich jetzt nicht in der Haut dieses Doktors stecken, bei dem es sich um einen angesehenen Neuro-Chirurgen handeln soll, der sich auf einmal mit dem Vorwurf an und Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung konfrontiert sieht. Irgendwie erinnert das (In-)Szenario an jenes, bei dem post festum der Leibarzt Murray für den Tabletten-Überdosis-Tod eines ebenso genialen wie exzessiven, von einem Extrem zum anderen pendelnden Multikünstlers namens Michael Jackson verantwortlich gemacht, angeklagt und verurteilt worden war. Ob Michael Jackson, ob Diego Armando Maradona, beide waren in ihren Bereichen mit mehr Talenten als andere gesegnet, beide aber wurden – Leibdoktoren hin, Hausärzte her – auch Opfer ihrer verfluchten, exzessiven, körperlichen Selbstzerstörung.

Was an den Vorwürfen gegen den respektierten Mediziner Leopoldo Luque dran ist, was davon wirklich stimmt, was hingegen unterstellt oder übertrieben wird, lässt sich von uns aus größter Distanz auch etwaiger, bewusster Desinformation halber sowieso nicht feststellen – eine andere Tatsache hingegen stinkt buchstäblich zum Fußballhimmel. Wer immer und womöglich aus niederen Instinkten und/oder ebensolchen finanziellen Motiven die Fotos von Maradona im Sterbebett und danach geschossen und ins Netz gestellt hat, ob das sogenannte Pompfünebrer waren oder nur deren Lakaien oder Helfer, den sollte umgehend der lange Arm des Gesetzes als pietätlosen Leichenschänder mit vollem Namen an den Pranger stellen, auf die Anklagebank setzen und ein abschreckendes Urteil fällen. Abgesehen davon steht zu befürchten, dass sich um den Tod der Legende Diego noch länger Kabale, Randale und Skandale ranken , die Schlagzeilen liefern und Sendezeiten füllen. Part oft he Game. Lauf der Welt.

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