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Stöger, Herzens-Klub und Gründe eines “Herz-Stichs”

Kaum hatte Austria in Hartberg verloren, kam der nächste Pauken- oder Nackenschlag. Peter Stöger, Sportchef als Sportdirektor und Trainer in Personalunion, quittiert seinen Job bei den Violetten, die er nichtsdestotrotz als „meinen Herzensklub“ bezeichnet. Aber offenbar blutet Stöger insofern das Herz, dass es offenbar am nötigen Kleingeld mangelt, um nicht nur ihm ein ordentliches Salär zu bezahlen, sondern auch Spieler zu kaufen, mit denen Austria wieder vorn mitspielt und nicht in der Abstiegsgruppe gegen Kleinhäusler, Dorfklubs oder Ausbildungsvereine wie Hartberg, Altach, Ried, St. Pölten und Admira kämpfen muss.

Einmal abgesehen davon, ob Stöger jetzt lukrativere Angebote aus Deutschland hat oder nicht – ganz sicher hat der eingefleischte Violette seinem Herzensklub nicht nur wegen eines gebrochenen Schweigens einen “Herzstich“ versetzt, sondern eher deshalb, weil er keinen Silberstreif am Horizont sieht. Nichts Genaues weiß man zwar nicht, es könnte aber durchaus auch der Fall sein, dass sich Stöger damit nicht abfinden konnte oder wollte, dass sich Austria quasi an einen Oligarchen aus Georgien als Generalsponsor ausgeliefert hat. Wer weiß, was den Georgier dazu animiert hat, sich im Fußball im Allgemeinen und bei den Violetten im Besonderen zu engagieren? Und warum nicht ein bisserl  tiefer in die Tasche greift, wenn er ganz Großes und nicht Kleinkariertes im Visier haben sollte…?

Angesichts der alles andere denn attraktiven Spiele und tollen Erfolge kann´s ja nicht Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, sondern aus Austria-Perspektive eher so etwas wie ein rettender Strohhalm, an den sie sich klammert. Alles natürlich mit Plazet des präsidialen (Gewerkschafts-) Politikers, mit dem sich samt einschlägigen Sponsoren die (ziemlich rote) Schlagseite des Klubs aus Favoriten ebenso offenbart wie das auch beim grünen Rivalen aus Hütteldorf nicht zu übersehen ist.

Womit wir wieder bei einer nicht nur Austria-, sondern Österreich-Problematik sind, die sich wie ein schwarz-roter Faden mit einigen Blaustichen seit Kriegsende bis heute durchzieht – Einmischung, wenn nicht Diktat der Politik(er) im Sport, was sich nicht nur in den drei Dachverbänden spiegelt, sondern auch in Niederungen der Vereine. Zum Glück gibt´s hierzulande da und dort, dann und wann einzelne Investoren und individuelle Ausreißer, die sich einem politisch gezüchteten System entzogen haben oder aus Eigeninitiative entkommen, um nicht Süppchen zu kochen, sondern sogar internationaler Konkurrenz die Suppe zu verderben. Möglich, dass sich auch an diesen Aspekten die Geister Stögers und des  Herzensklubs scheiden. Aber darüber wird politisch korrekt der Mantel des Schweigens gehüllt!

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