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3×3 – olympische Erfolgsformel für Österreichs Basketball?

Was Österreich und Basketball betrifft, so gibt es medial sozusagen den fast täglichen Jakob Pöltl, unseren NBA-Mohikaner, der für die San Antonio Spurs vor allem defensiv seinen 2,13m großen Mann als Pivot steht. Ist trotzdem alles Pöltl, oder was? Mitnichten! Es sind andere Österreicher, die zuletzt aus seinem langen Schatten und ins Rampenlicht getreten sind – und demnächst mit Heimvorteil sogar die historische Chance besitzen, sich für Olympia in Tokio zu qualifizieren. Jawohl, es wäre eine sensationelle Premiere, würde dieser große Wurf beim Qualifikationsturnier am Hauptplatz vor dem Rathaus in Graz ab 26. Mai gelingen – und zwar in doppelter Hinsicht!

Zum einen, weil Rotweißrot noch nie bei einem olympischen Basketballturnier dabei war – zum anderen aber, weil es sich quasi um Kleinfeld-Basketball handelt, um das neue 3×3-Format, das vom IOC erstmals ins Programm der Sommerspiele aufgenommen wurde. Diese Mini-Basketballversion, in der aber Gardemaß natürlich auch zu den gefragten und geforderten Parametern gehört, erhöht die Chancen für kleinere Basketball-Nationen, zu denen auch die Österreicher zählen.

Bei allem Respekt vor Pöltl, der sich inzwischen bei den Texanern als Fix-Größe im Zentrum etabliert – für eine echte Basketball-Sensation sorgten die rotweißroten 3×3-Spezialsten um Kapitän Langegger und Co bei der Quali-Generalprobe mit dem Turnier in Novi Sad, das einer EM gleichkam. Nach vier Vorrundenerfolgen, darunter gegen die Weltmacht Serbien, endete der Siegeslauf erst im Finale, in dem sich die serbischen Gastgeber revanchierten. Aber wer weiß, wie das Endspiel ausgegangen wäre, hätte Österreich nicht die beiden angeschlagenen (Korb-)Riesen Krämer (2,02m) und Vay (2,07) vorgeben müssen? Umso wichtiger, dass sie in sechs Wochen wieder dabei sind, wenn es um alles geht.

Womit wir wieder einmal beim springenden Punkt sind, der da heißt: So gut und schön Generalproben auch gelingen, am Ende des Tages oder derer mehrere bei einem Turnier zählt nur, wie erfolgreich die Premiere ausgeht. Großen Wurf landen oder einen Korb kriegen, Größe im Mini-format werden oder klein bleiben unter Großen, das ist die Frage. Wie die Dinge seit Novi Sad liegen, so scheinen allerdings die Chancen gut zu stehen, dass Österreich unter den 20 (pro Geschlecht) teilnehmenden Ländern das Olympiaticket (zumindest bei den Herren) löst – und dann in Tokio gegen die Giganten der Basketballwelt spielt. Trotzdem sollte man nicht in den alten heimischen Fehler verfallen, das Fell des Bären zu verkaufen, ehe er erlegt ist. Um den inoffiziellen Titel, als toller Gastgeber auch Veranstaltungsweltmeister zu sein, kann sich Österreichs Sport nichts kaufen. Und er hilft uns weder im Basketball noch im Tennis (Daviscup) weiter…  

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