Allgemein

Thiem-Flop in Rom oder der Tennismensch ist keine Maschine

Dem Ungarn Marton Fucsovic war er noch von der Schaufel gesprungen, gegen den italienischen Lokalmatador Lorenzo Sonego aber war in Rom beim 1000er-Masters dann Endstation für Dominic Thiem. Aber nicht etwa, dass die heimische Nimmer 4 der Welt so einfach die Waffen gestreckt hätte im Foro Italico, wo sein Grand-Slam-Vorgänger Thomas Muster dreimal triumphiert hat. Ganz im Gegenteil, Thiem hat sich mehr als drei Stunden lang gewehrt, ehe er im Tiebreak des dritten Satz trotz Führung doch noch verlor.

 Ja, was heißt das, wenn ein Weltranglistenvierter gegen die Nr. 33 (davor schon 28) im Ranking verliert? Alltag im heutigen Spitzentennis! Da müssen die geneigten Blog-Leser gar nicht auf mich hören, sondern nur einen gewissen Novak Djokovic fragen, der notabene in Wien vor ein paar Monaten gegen den 1,91m großen Italiener aus Turin sensationell verloren hatte. Und bei Thiem soll und darf man nicht vergessen, dass einem Hoch nach einer langen Turnierpause wie jenem in Madrid nicht immer, aber oft ein Tief folgt, weil der Mensch ja keine Maschine ist, die auf Knopfdruck ausspuckt, was man gerade eingeworfen hat.  Auch und gerade diesen Aspekt sollte man im Countdown zu den French Open ins Kalkül ziehen, bei denen Dominic wieder den Dominator hervorkehren will, der in Roland Garros schon zweimal das Endspiel erreicht und nur vom Paris-Herrscher Rafael Nadal gestoppt worden war.

Und wenn man auf Nadals Vorbereitung auf den Sandplatz-Grand-Slam schaut, dann gab´s ja auch beim 13fachen Paris-Sieger ein Auf und Ab mit einem Turniersieg (Barcelona), aber frühem Aus in Monte Carlo und Madrid. Ob Masters-Klassiker oder nicht – die immer schnellere, härtere, kräftezehrende Form im Tennis zwingt de Topstars auch dazu, schöpferische Pausen einzulegen oder da und dort überraschende Niederlagen einzustecken, um nach Adam Riese im Grand-Slam-Ernstfall die beste spielerische Form, konditionelle Verfassung und mentale Stärke für mögliche 5-Satz-Matches zu haben.

Das ist ja der Grund, weshalb trotz immer größerer Ausgeglichenheit unter den Topspielern, also alter und jüngerer Generation, mit ganz wenigen Ausnahmen a la Del Potro, Cilic und Thiem immer die großen Drei den Kopf aus der Schlinge gezogen und doch wieder triumphiert haben. Im 28. Lebens- und 10. Profi-Jahr seiner tollen Tenniskarriere weiß auch der Muster-Nachfolger als heimischer Grand-Slam-Turniersieger, dass vor allem bei diesen vier Klassikern die Stunde der Wahrheit wie des Rufes schlägt. Auch wenn er wie des Öfteren schon ein Achtelfinale in Rom verliert…

Zum Kommentieren hier klicken

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen