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Thiem unterwegs vom Tennishelden zum Lil(l)y of the Valley…

Ja, worüber soll man am heutigen Fronleichnamstag schreiben – Thiems Trennung vom Muster-Manager oder das verpasste 1:1 und kassierte 0:1 von Österreichs Fußballteam in Middlesbrough gegen die mehr oder weniger zweite Garnitur Englands? Ich denke, dass beides so viel hergibt, um eines nach dem anderen zu beleuchten. Also fangen wir bei dem an, was vorher zu allerlei Kommentaren unter der Gürtellinie im sozialen Netzwerk geführt hat. Plakatiert wurde, dass sich Thiem von Straka trennt, während der Manager wieder behauptet, er habe so viele Agenden, dass ihm ein ordentliches Thiem-Management über den Kopf gewachsen und alles intern und einvernehmlich abgesprochen worden wäre. Klingt zwar gut, allein es fehlt mir der Glaube, weil ja beide das Ende ihrer Zusammenarbeit ja schon vor der Paris-Pleite und nicht erst danach hätten publik machen können…

Einerlei. Irgendwie grenzt es ans Lächerliche, wenn´s der sportlichen Weisheit letzter Schluss ist, sich mit der Trennung vom (Kurzzeit-)Manager von einer sportlichen Krise verabschieden zu wollen, die ja ganz sicher ganz andere (Hinter)-Gründe hat. Dieser organisatorische Schlussstrich kann doch, Hand aufs Herz, nicht den Startschuss zu einem neuen Himmelsturm auf den großen Tennisplätzen dieser Welt bedeuten, oder? Kann mich auch nicht erinnern, dass ihn der Manager in der endlos langen Turnier-Pause derart mit Terminen zugepflastert hätte, dass er darob keine Trainings-Zeit mehr gehabt hätte? Oder hat ihm, wie böse Zungen behaupten, etwa gar die frisch entflammte Liebe zur Zirkusprinzessin Paul-Roncalli im Tennis zu einem Lil(l)y-of-the-Valley gemacht, sprich Maiglöckerl, das sein Hauberl sinken lässt, also verwelkt, kaum dass geblüht…

Na gut, jetzt ist der Manager, der ohnehin keine Zeit mehr für Dominic hatte, weg und ganz sicher schon ein anderer – angeblich aus Spanien – schon an der Hand des Thiem-Teams. Was dieses Management sportlich bewegt und ob es in der Lage ist, den alten Thiem als neues Ass aus dem Ärmel zu ziehen, scheint mehr als zweifelhaft. Auch wenn er es nicht wahrhaben will und strikt dagegen ist, so ist´s meine ganz bescheidene Meinung, dass Dominic sein sportliches (Trainings-)Umfeld verändern muss, damit der erfolgreiche, schlagkräftige, von sich selbst überzeugte Thiem aus der Haut des aktuellen, inzwischen ratlosen, frustrierten, niedergeschlagenen, zukunftslosen Noch-Top-Ten-Stars schlüpfen kann.

Wie schon einmal gesagt – wer weiterwurstelt, sich endlos im Kreis dreht, nach Ausreden sucht und sich dabei selbst belügt statt aus ehrlichen Analysen die Konsequenzen zieht, der wird den gordischen Knoten schwer durchschlagen. Familienmensch hin, Freundschaftsbande her, wer es darob scheut, auch schmerzhafte Entscheidungen zu treffen, tut sich am Ende eher selbst weh. Darin steckt die eminente Gefahr, dass aus dem Höhenflug des zweiten heimischen Grand-Slam-Turniersiegers ein Sinkflug wird, der kaum aufzuhalten ist. Schon gar nicht auf Rasen, auf dem Thiem noch nie ein Dominator war. Soll der etwa jetzt zur Trendwende führen? Allein, mir fehlt der Glaube, dass ein Sandplatzspieler, der eben dort „am Sand“ war, die Gegner in alter Frische auf Gras reihenweise niedermäht. Dass der gebeutelte Thiem trotz Dickschädel selbst daran glaubt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen …

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