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Phänomenal: Trotz Max-Solo lockt Formel 1 die Fans wie verbotene Früchte an

Die Formel 1 ist inzwischen durch den dreimaligen Weltmeister,  jetzt 50maligen GP-Sieger, erst 26-jährigen Max Verstappen im RedBull zu einer Einbahn geworden, aus der Teamkollege Checo Perez meist schon im Qualifying so weit abbiegt, dass er nach Aufholjagden am Ende nur noch halbwegs gute WM-Punkte machen kann. Was die Weltmeisterschaft betrifft, ist alles längst entschieden zugunsten von Verstappen und dem RedBull-Team, nach dem Grand Prix of the Americas in Austin nur noch offen, wer Zweiter wird in der Fahrer- wie in der Konstrukteurs-Wertung. Und auch da spricht nach den Post-Race-Disqualifikationen von Hamilton (2.) und Leclerc (6.) wieder viel für Perez und einen Bullen-Doppelpack im Pilotenrennen.

Und das, obschon der Mexikaner ein offensichtlich ungeliebtes Kind im eigenen Stall zu sein scheint – zumindest wird dieser Eindruck von wem immer aus welchem Grund immer zwischen den Zeilen oder mit kryptischen Aussagen vermittelt. Was daran stimmt oder auch nicht, das lässt sich jedenfalls von außen so wenig beurteilen wie ein angeblicher Zoff zwischen Teamchef Christian Horner, der seit eineinhalb Jahrzehnten bei RedBull (ausschließlich in englischer Sprache beim Österreich-Team, für das in der Siegesserie stets die Bundeshymne intoniert wird) am Kommandostab steht, und dem 80jährigen, aber rüstigen Mateschitz-Intimus, Verstappen-Mentor und „Bullen-Minister ohne Portefeuille“ Dr. Helmut Marko. Ein Jahr nach dem Tod des Firmengründers ein echter Machtkampf oder aber eher eine Mischung aus Dichtung und Wahrheit, um Schlagzeilen und aufgebauschte Sensationsstorys zu produzieren?

Nichts Genaues weiß man nicht, gehört aber in einem Sport-Business, das sich auch Formel-1-Zirkus nennt, zum Part of the Game:. Es hat nicht nur so nebenbei mit jahrzehntelanger Verspätung die Indy-Car-orientierten US-Amerikaner in einem Ausmaß gepackt, dass die Klimawandel sensibilisierten Europäer der blanke Neid fressen muss. Dem im sonntäglichen Rennfinish packenden Grand-Prix mit Training, Qualifying, Sprint und Klassiker rannte von Freitag bis Sonntag fast eine halbe Million an Fans und natürlich, wäre ja nicht Amerika, eine Starparade aus Sport, Hollywood, Society und Big Business die Türen ein. Exakt waren es gezählte und via Fernsehen plakatierte 492.000 Zuschauer – und das, obschon der einzige Ami unter den Fahrern, der junge Sargeant, erst nachträglich durch die beiden Disqualifikationen unter die Top Ten rutschte, als die Fans am Heimweg waren.

Dieses Phänomen, dass Benzinduft, Motorengedröhn, Bleifüße und Temporausch die Massen in Zeiten von immer mehr Einschränkungen, aber umso saftigeren Strafen wie verbotene Früchte anlocken und in den Ban ziehen, ist tatsächlich hochinteressant. So interessant wie das Faktum, dass sich alle Teams gegen die Aufnahme jenes US-Teams wehren, hinter dem die Italo-amerikanische Andretti-Dynastie steht mit einem Exweltmeister, der Mario heißt, und dessen Sohnemann Michael, der im Indy-Car wie Formel-1-Cockpit seine Spuren hinterließ. Und mit seinem Team sicher auch und vor allem in den USA ein zusätzlicher Magnet wäre.

Aber wenn´s um Money geht oder Anteile, die kleiner werden, schaut´s halt anders aus. Daran hat sich in Jahrzehnten nichts geändert. Geld ist in der Formel 1 die Formel 1, damit sie sich lukrativ drehen kann, auch wenn vorne ein holländischer Überdrüber-Pilot meistens die Solisten-Kreise zieht.

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