Gold schon vor Augen, dann gab´s zwar keine totale Schwarz-Blende, aber doch nur Bronze und Blech (Brennsteiner) als Draufgabe bei einem, was doppelt schmerzt, Doppelpack der (N)Eidgenossen. Voran Doppelweltmeister „Odi“ Odermatt, wer sonst, der im Duell mit dem führenden Herausforderer als aktuell bester Skiläufer der Welt das bessere Ende für sich und wir auf der Gold-Jagd wieder das Nachsehen hatten. Aber Halbzeitführung hin, schon voreilig hochgejubelter Goldkurs her – ganz nüchtern betrachtet spiegelt das Ergebnis auch die Weltcup-Resultate, die halt nicht so berauschend waren wie das Gold-Fest, das der angeheiterte Odermatt unter kritischen Blicken und noch giftigeren Kommentaren einiger Medienleute feierte. Und jetzt gibt´s, Teamfre4und Loic Meillard im Schlepp, sicher einen zweiten Akt…
Sei´s drum. Auch wenn der alles andere denn verzopfte Pferdeschwanz Manuel Feller auf dem Weg zu einem möglichen Podestplatz ausfiel, auch wenn wieder nichts aus Goldträumen wurde – dieses RTL-Resultat auf einem extrem schwierigen, selektiven Hang war das bisher Beste, das der ÖSV in Courchevel-Meribel zeigte. Und das ausgerechnet in jener Disziplin, die im Jahr eins nach dem jahrelangen Dominator Hirscher noch die größte Achillesferse in unserem Herrenskiteam gewesen war. Und weil dem so war, so wurde damals richtiger- und konsequenter Weise mehr investiert als in die anderen Bewerbe, um die Lücken zu schließen und zu füllen. Und das ist, vergleicht man die Ergebnisse von einst und jetzt, von jenseits der Top 10 a Frauen aktuell, und gewonnen Medaillen, wenn nicht verpasstem Gold, auch sehr ordentlich gelungen.
Was mir aber als jahrelangem Wegbegleiter im Skizirkus ins Auge springt, das ist die Tatsache, dass es außer „Blacky“ Schwarz und mit Abstrichen einem Raphael Haaser keinen Läufer, aber auch keine Läuferin gibt, die in allen Disziplinen schon im Juniorenalter angekündigt hätte, dass sie oder er einmal zu den ganz Großen zählen möchten und werden. So weit ich mich erinnern kann, hat´s schon lange keine ÖsterreicherInnen gegeben, die schon im Jugendalter in Technik und Speed gegen ausländische Altersgenossen ihr Allroundtalent unter Beweis gestellt haben. Anders als etwa ein Marco Odermatt, der bei den Junioren-Weltmeisterschaften alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt. Wetten, dass er dann, wenn´s nötig wäre, auch bei den Großen im Slalom seinen Mann stellen würde. Was Hänschen lernt, verlernt eben Hans nimmermehr. Also sollte der ÖSV trachten, dass die Hänschens und Hannerln das Einmaleins und ABC des Skilaufs so gut beherrschen, dass das Universaltalent später auch Goldes wert ist…