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U21-Siege oder: Gold-Dukaten für Nationalteam gesucht

Ehe das WM-Duell von Österreichs Nationalteam gegen dem Gruppenleader Dänemark angepfiffen wurde, hatte es schon ein Erfolgserlebnis für die rotweißroten Zukunftshoffnungen mit einem 2:0 im Testspiel gegen Polen gegeben. Beide Tore gingen übrigens auf das Konto von Ademu, des an St. Gallen verliehenen Salzburg-Talents mit afrikanischen Wurzeln, einer von sieben oder acht Spielern des Kaders mit Migrationshintergrund. Nicht nur bei den Österreichern, fast überall in den west- und mitteleuropäischen Nationalteams bilden im Nachwuchs aufwärts bis zu den Großen die Söhne von Zuwanderern längst das Gerüst der Auswahlmannschaften, das ist ganz normal im Lauf und Wandel der Zeiten. Noch viel wichtiger aber als Test-Siege oder gar Qualifikations-Erfolge bei Nachwuchsbewerben, in denen körperliche Vorteile oder Defizite oft noch eine wesentliche Rolle spielen, ist die Gretchenfrage: Wer von den Jungen hat das Talent und Potenzial, aber auch den nötigen Ehrgeiz samt (Selbst) Disziplin, um sich auch bei den Großen durchzusetzen?

Ja, das sollte über letztlich obsolete Statistiken und (Erfolgs)Bilanzen in Jugend- und Juniorenbereichen absolute Priorität auch bei den jeweiligen Betreuern haben. Wenn Sie mich als Jahrzehnte langen Wegbegleiter der heimischen Fußballszene fragen, dann kann ich Ihnen eines versichern: Es hat noch nie und es wird auch nie eine Fußballer-Generation geben, in der eine Auswahl von der U16 über U17, U18, U19, U21 bis zur großen Nationalelf immer in der gleichen, eingespielten Besetzung spielt, das kann man sich abschminken. Das entscheidende Kriterium auch und vor allem bei den U21-Mannschaften ist letztlich wohl, ob es drei, vier oder fünf Starlets gibt, aus denen mehr oder weniger große Stars schlüpfen können.

Zwei, drei oder vier solcher „Golddukaten“ sind mehr wert als jeder noch so schöne oder gar zweistellige Test-Sieg wie jener im Trainingslager gegen Saudi-Arabiens überforderte Nachwuchskicker. Zunächst einmal muss die aktuelle Nachwuchs-Generation beweisen, dass in ihr solche Hoffnungen stecken wie in jener Auswahl mit aktuellen Teamspielern a la Kalajdzic, Posch, Lienhart, Friedl, Danso und den beiden Schlager, die in der EM-Endrunde 2019 ihren Mann auch mit einem 1:1 gegen die Deutschen standen. Das ist ja der wahre Sinn, der hinter allen Nachwuchsturnieren steckt, ob EM, ob WM oder was immer. Das individuelle Potenzial an Nachschub hilft mit, die Qualität der echten Nationalmannschaft abzusichern oder im Mix mit dem vorhandenen Spielermaterial sogar noch zu steigern. Um es anders zu sagen: Die Nachwuchs-Teamchefs von „Gregerl“ Gregoritsch abwärts sind quasi Vorarbeiter und Handlanger für Franco Foda. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Alles andere ist statistische Spielerei…

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