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Vom Altach-Coach, der geteilte Punkte und mehr als nur halbe Sachen anprangert

Gut gebrüllt, Ludovic Magnin! Auch wenn er sozusagen gegen eigene Interessen und Vorteile verstieß, so getraute sich der frühere Swiss-Nationalspieler und aktuelle Altach-Trainer den Bundesliga-Modus aufs Korn zu nehmen. Und inwiefern? Weil er nicht die Trennung in Titel- und Abstiegs-Play-off kritisierte, hingegen die Teilung der im Grunddurchgang errungenen Punkte als Handstreich von Funktionären verdammte.

Wenn Sie mich fragen, dann kann ich nur sagen: Recht hat er! Und wenn Sie mich fragen, dann kann doch nicht sein, dass man eine total unsportliche Formel aus dem Hut zaubert, um mit einer (Anti)-Lex Salzburg eine künstliche Spannung zu schaffen, da sonst die Bullen der Konkurrenz noch weit mehr davongaloppieren würden. Und weil das offenbar für das obere Play-off erfunden wurde, muss es natürlich auch für die sechs Klubs gelten, die gegen den Abstieg kämpfen, aber auch noch um ein Europacup-Ticket spielen können, wenn es optimal läuft.

Wie alles andere denn grenzgenial, vielmehr irregulär dieser von Magnin wider den aktuellen Nutznießer Altach angeprangerte Modus tatsächlich ist, lässt sich auch daran ablesen, dass sich ja die ungeraden Punktezahlen 23, 27, 31 oder 35 nicht wirklich so halbieren lassen, dass sie ohne Auf- oder Abrundung – also wieder so etwas wie Willkür! – in eine Tabelle passen würden. Aber was soll´s, wenn Landesfürsten, die fast alle höchstens Hobbykicker waren, mit einem Federstrich solche nicht einmal kurzfristig zielführende Beschlüsse fassen. Da können sich die betroffenen Trainer und Kicker noch so aufregen, da bleibt´s dann so, wie es ist. Aus. Basta.

Wenn sich „dank“ des Halbierungs-Modus vor allem im Abstiegs-Play-off alles wieder zusammenschiebt, sich halt keiner mehr auf der fast sicheren Seite wähnen kann, dann werden die betreffenden Vereine wohl eher auf Routiniers denn Talente setzen, also wiedbeher das Motto regieren: Alter her statt Jugend vor! Und auch das ist, jetzt einmal abgesehen von Trainer-Schicksalen a la Ibertsberger, der über die „Halbierung“ gestolpert ist, alles andere denn zukunftsorientiert, sondern eher kontraproduktiv für den österreichischen Fußball.

Aber was will man anderes erwarten, wenn der größte Sportverband des Landes just einen Mann an die Spitze holt, aus dessen Region ein bankrotter Zwangsabsteiger kommt und unter dem sein (Parn)-Dorfklub eine Talfahrt von der ersten Bundesliga (2. Leistungsstufe) in die burgenländische Landesliga (4. Leistungsstufe) angetreten hat. Spitz formuliert: Wenn dem so ist, dann kann ja neuen Modalitäten und weitreichenden Äbderungen nichts im Weg stehen, gell… Weder bei Bundesliga-Reformen noch bei Teamchef-Selektionen. Darum drehen wir uns lieber im eigenen Sud wie gehabt im Kreis. Da kann ein Gastarbeiter wie Magnin noch so laut brüllen, er bleibt der berühmte Rufer in der Fußballwüste … und am liebsten für die Kritisierten dort, wo der Pfeffer wächst…

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