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Von Hansi Flick, Bomben und Bömbchen

Kaum hatte der FC Bayern München mit Ach und Krach gegen die Glasner-Wolfsburger gewonnen, ließ Hansi Flick (s)eine Bombe platzen, die eigentlich nur noch (s)ein Bömbchen war. Kaum war angesichts der 7-Punkte-Führung die Titelverteidigung, um es teutonisch zu formulieren, so gut wie in trockenen Tüchern, verkündete der heuer immer noch, aber doch nicht mehr ganz so erfolgreiche Erfolgstrainer, dass er im Sommer aus seinem noch bis 2023 laufenden Vertrag aussteigen werde. Wow!? Keineswegs! Wer von Woche zu Woche verfolgt hat, wie sich die Dinge langsam, aber sicher in dieser Richtung entwickeln, der musste eigentlich nur 1 und 1 zusammenzählen, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.

Nicht nur, weil es beim FC Bayern wie so oft in FC-Hollywood-Zeiten im Gebälk krachte. Nicht nur, weil es zwischen Trainer-Kumpel und Klub-Führung unüberhörbare Differenzen oder divergierende Prioritäten gab. Nicht nur, weil der vom künftigen Vorstandschef Oliver Kahn unterstützte Sportdirektor Salihamidzic – in höherem Auftrag, wer weiß – den Flick-Lieblingen Alaba und Boateng die Türe vor der Nase zuschlug. Nein, nein, ganz sicher auch deshalb, weil nach den Absagen von Jürgen Klopp und anderen Kandidaten ja so gut wie alles dafürspricht, dass der DFB-erprobte Insider Hansi Flick nach der Euro 2021 die Nachfolge von Joachim Löw antritt, dem er (wie zuvor schon Jürgen Klinsmann) in weit schöneren Sommermärchen-Tagen und Weltmeister-Jahren als Assistent gedient hatte. Wie vorher, allerdings Kürze ohne Würze, für zwei Monate dem Promi-Duo Trapattoni-Matthäus bei den erst aus der Taufe gehobenen roten Bullen aus Salzburg.

Auch wenn Freund Flick noch nicht über seine Zukunft sprechen wollte, auch wenn er dementiert, schon mit den DFB verhandelt zu haben – der auch durch die dortigen Wässerchen geschwommene Münchner aus Heidelberg kennt natürlich alle Parameter beim Verband, um die es geht, wenn man dort arbeitet. Und er weiß natürlich auch, dass er als Bundestrainer erstens weniger Stress als im Bundesliga- und Europacup-Alltag ausgesetzt ist, zum anderen aber in der schnelllebigen Gegenwart nicht auf einem solchen Schleuderstuhl sitzt wie bei einem FC Bayern, der nicht zu Unrecht auch FC Hollywood tituliert wird.

Die wahre Bombe würde, wenn sie mich fragen, erst dann platzen, sollte Hansi Flick nicht beim DFB landen, sondern einen Zidane bei Real Madrid oder einen frischen Cupsieger Koeman bei Barcelona ablösen. Aber diese Bomben-Überraschung wird´s ebenso wenig spielen wie ein noch viel utopischeres (Sommer-)Märchen vom Samariter-Job beim insolventen FK Austria. Obschon der Hansi aus Heidelberg schon einmal ganz klein bei uns in Österreich angefangen hat – nicht einmal ein „Bömbchen“ damals …  

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