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Von Trainerkarussell im Fußball, das keine Rücksicht auf alte, schönere Zeiten nimmt

Kaum wurde allerorten mit der Fußballsaison auch die Champions League gestartet, kaum also ist für viele Vereine auch die Doppelbelastung da, schon beginnt sich das  Trainer-Karussell ganz schön schnell und schwungvoll zu drehen. Zack, zack, zack, schon flog binnen 24 Stunden gleich ein Trio im hohen Bogen raus. Es verlief wie nach Befehl einer Zentrifugalkraft, die nach Niederlagen oder summa summarum enttäuschenden Spielen wie Ergebnissen diesen Effekt auslöst.

Den ersten Triplepack schön der Reihe nach: Chelsea 0:1 in Zagreb – Thomas Tuchel weg, Champions-League-Titel und Super-Cup hin oder her. Die Leipzig-Bullen, von Bayern und sogar Donezk gehörnt – Domenico Tedesco weg, DFB-Pokal hin oder her. Bologna nur 2:2 in La Spezia, nur ein paar Pünktchen am Konto, also wurde der krebskrane Klubchef- und Arnie-Freund Sinisa Mihajlovic schweren Herzens entlassen, Arnautovic als Schützenkönig (5 Tore) hin oder her.

Warum aber hat es auf einmal nicht mehr so geklappt wie vordem, als sie noch Erfolge im Kampf um Titel oder gegen das Abstiegsgespenst gefeiert hatten! Weil´s eben meistens nicht mehr ganz so rund läuft, wenn halbe Mannschaften oder aber gleich einige Eckpfeiler eines Teams ausgetauscht werden, aus nicht (mehr) verfügbaren Alternativgründen nur unzureichend ersetzt und darum auch vordem so erfolgreiche Systeme nicht mehr umgesetzt werden können!

Da ist dann auch, obschon es sich im tiefsten England, also in Liverpool abspielt, der vordem angehimmelte deutsche Trainer-Guru Jürgen Klopp mit seinem Latein am Ende. Wär´s anders, hätte die nicht nur Manager-, sondern auch Werbe-Ikone nach dem desillusionierenden, frustrierenden 1:4 bei Napoli nicht eingestanden, „dass wir uns neu erfinden müssen!“

Das, werte Blog-Leser, mag sich zwar gut anhören, allein mir fehlt der Glaube, dass mit dem gleichen, um Nunez statt Mane aber so gut wie alten Spielermaterial ein total veränderter Neuanfang gelingen soll. Ja, wie soll das nach einer vergleichsweise kurzen Sommer-Vorbereitung mitten unter der Saison gehen, wenn eine Kraftprobe nach der anderen sozusagen Schlag auf Schlag folgt, von Premier League bis Champions League, Liga-Cup bis FA-Cup, dazu Länderspiele im WM- Countdown, ehe die WM ruft?

Liverpool und Reds, das hat mehr Tradition als bei vielen anderen Klubs, da spielt auch Vereinstreue und Dankbarkeit eine größere Rolle als anderswo, nichtsdestotrotz würd´s mich nicht überraschen, dass es auch an der legendären Anfield Road womöglich zu Konsequenzen kommt, wenn´s abgesehen von „Alle Neune“ gegen Abstiegskandidat Bournemouth weiter nicht wie am Schnürchen läuft.

Dann kann´s auch einen Jürgen Klopp mit Liverpool-Tränen im Knopfloch so ergehen wie dem Champions-League-Sieger Tuchel. Noch dazu im siebenten Jahr auf der Insel. Wie vorher bei Dortmund. Wie vorher bei Mainz. Verflixte Sieben! Dann kann sein, dass sich Liverpool mit neuem Coach neue erfindet. Das ist der Lauf der Zeit, erst recht im Trainergeschäft. Das Rad dreht sich und dreht sich eben: Vorwärts, vorwärts ohne Blick zurück, als alles Liebe, Wonne, Waschtrog war.

Aber was für aktuelle internationale Groß- oder Erstligaklubs gilt, das könnte auch bei uns über kurz oder lang auf den einst ebenso international renommierten, aber sportlich abgewirtschafteten Rekordmeister a. F(orm) zutreffen, sprich Rapid. Immerhin ist es ihm gelungen, sein hochgejubeltes, aber schlussendlich doch eher glanzloses Juwel namens Demir zum Vollpreis an den (türkischen )Mann zu bringen. Und damit wieder ließe sich auch in dramatischen Wien-Energie-Zeiten sogar ein fliegender Trainerwechsel finanzieren, um wieder so zu spielen, wie es ein Klub wie Rapid verdient!

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