Schwimmen

Wes Brot ich ess´, des Lied ich sing

Wie heißt´s so schön: Wes Brot ich ess´, des´ Lied ich sing! Verständlich, dass PR- oder Pressechefs unserer Sportverbände alles unternehmen, um die Leistungen ihrer Aktiven, ob Frau, ob Mann, möglichst schön zu schreiben. Und was im LA-Verband bei einem Diskus-Hünen wie Lukas Weißhaidinger, den zwei, drei Marathon-Männern oder Siebenkämpferinnen tatsächlich zutrifft, wird bei den meisten anderen Athlet(inn)en zur Vorspiegelung völlig falscher Tatsachen. Wer sich ein wenig auskennt in der Leichtathletik, der weiß natürlich, dass die Österreicher(innen) in vielen Bewerben international nicht Jahre, sondern Jahrzehnte hinter – nein, nicht nur der Europa-, geschweige Weltspitze nachhinken, sondern sogar den Zeiten, Weiten, Höhen heimischer Vorgänger in den 60er, 70er, 80er, 90er-Jahren. Trotz dieser mitunter nüchternen, aber auch alarmierenden Bestandsaufnahme verdient der ÖLV insofern Anerkennung, dass er zumindest seine heimischen Topleute seit Wochen mit Top-Meetings und Staatsmeisterschaften auf dem Laufenden und Springenden gehalten hat und es auch bis zum Herbst weiter so hält.

Andere hingegen wie der Schwimmverband haben abgesehen von einem Nachwuchs-Meeting, dem Ausflug der Besten nach Budapest und den Meisterschaften mitten in der klassischen Hochsommer-Schwimm-Saison die „Rollo“ komplett runtergelassen nach dem Motto: Corona sei Dank, jetzt können wir endlich Urlaub vom Schwimmen  machen, um in den wohl- bis sauer verdienten Ferien vom Spitzensport neuen Schwung für die neue Saison zu holen! Eine, von der man allerdings noch nicht weiß, wann wo und wobei sie beginnt und ob es sie samt Jagden nach weiteren Olympialimits überhaupt gibt! Womit sich bei näherer Betrachtung und Durchsicht der Fakten auch die Frage stellt, mit welch unglaublicher Herausforderung jetzt die bezahlten Spitzenleute des Verbandes konfrontiert sind, sprich: A-, B- oder womöglich gar alternative C-Pläne auszuarbeiten für den Tag X, wenn der A… ins Wasser springt…

Wir wollen da nicht näher ins Detail gehen, aber daran erinnern, dass der in der Tat unglaublich weitsichtig-umtriebige, omnipräsente, ja geradezu „mediengeile“ Schwimmverband es als einen unzumutbaren Zuruf von außen und (welche und wes Geschäfte immer) störende Einmischung betrachtet hat, statt geschlossener Jalousien so etwas wie Tage der offenen Türen mit Top-Meetings und Top-Leuten a la ÖLV in drei, vier kleineren (Schwimm-)Städten des Landes zu inszenieren. Ja, wie stellt sich der kleine, durch 19 Olympische Spiele, Dutzende WM´ und EM´s, 150 Grand-Prix´s, Aber-dutzende Meetings und internationale Fußball-Spiele geeichte Chronist denn vor, dass der Schwimmverband mitten in der schönsten, eh schon durch das verflixte Covid19-Virus beeinflussten Ferienzeit das Sommerloch füllen soll?Nein, nein, das wäre wirklich des Guten zu viel verlangt!

Schließlich wird ja jetzt schon für den St.-Nimmerleinstag geplant, bis zu dem die größeren Haie und die kleineren Fische mit größter Konzentration und ab einem gewissen Zeitpunkt auch höchster Intensität brav und geduldig ihre Längen abspulen und Tausende Kilometer schlucken sollen. Nur so können sie – Insider wissen das – schließlich den wahren Schwung holen, um sich und ihre Träume zu verwirklichen, nicht wahr. Und dafür schreiben wir, die Hüter aller heimischen Schwimmer-Gesetze, den lästigen Unken- und Zwischenrufern eins ins Stammbuch: Wir verbieten und verbitten uns jede weitere Ruhestörung! Natürlich nur im Sinn des Sports und der Selbstverwirklichung der Schwimmer, auch wenn diese auf unabsehbare Zeit nur im Trüben fischen dürfen. Bis dahin wird halt weiter munter und bunter schön geschrieben, dass jemand, der nichts macht, ja keine Fehler machen kann. Oder umgekehrt gerade den, dass nichts weitergeht, wenn nichts geschieht. Aber das sagt man lieber nicht weiter, weil: Wes Brot ich ess, des´ Lied ich sing. Der Allerbeste, sprich: Felix Auböck, verabschiedet sich auch deshalb per September aus diesem Chor in Richtung London.

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