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Wetten, dass Doppelmoral schnell mit zweierlei Maß misst

Wenn die Regierung ernst macht, das Glücksspiel-Gesetz ändert und private Wettanbieter – wie in alten Zeiten – unter die Räder eines heimischen Glückspiel-Monopol kommen, dann … ja, dann kann´s schnell und leicht heißen: Gute Nacht, österreichischer Sport! Wenn dies und jenes in Zukunft verboten ist, mit dem die mehr oder weniger großen Wettfirmen ihre Gewinne machen, dann werden über kurz oder lang die Geldquellen versiegen, die bisher fast im Überfluss gesprudelt haben. Für viele Vereine, Veranstalter, aber auch Verbände würde das wohl katastrophale Folgen nach sich ziehen, gar keine Frage.

Ja, woher so schnell andere Sponsoren suchen, die ja samt Geld nicht auf der Straße liegen und nur darauf warten, gefunden und aufgeklaubt zu werden? Nicht an jeder Ecke lauert ein Dosen-Milliardär, Millionen-Investor oder Glasperlenspieler! Wenn tatsächlich kommt, was offenbar von der alles, nur nicht sportaffinen Regierung vorgesehen scheint, dann wird von oben bis unten, kreuz und quer durch den sportlichen „Gemüsegarten“ allerorten der Rotstift angesetzt und Gürtel enger geschnallt, wenn nicht gar die Profi-Szene zugedreht werden müssen. Ja, das kann alles passieren, wobei die Beteiligten, besser: Gefährdeten wie Geforderten, natürlich insgeheim darauf hoffen dürfen/müssen, dass hierzulande dann und wann doch nicht so heiß gegessen wie gekocht wird.

Grundsätzlich allerdings ist zu hinterfragen, ob nicht nur Wettanbieter mit allem nicht nur blitzsauberen Drumherum die richtigen Partner für Sportvereine und Sportler sind, auf oder gegen die viel Geld gewettet werden kann (und noch darf). Auch wenn es Kontrollfunktionen oder gar Vereine a la Fairplay gibt – irgendwie erinnert das an: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. Und noch viel schlimmer, nein: fast verwerflicher scheint mir, dass es Sportsender gibt, die ihre Existenz damit finanzieren, dass sie sich von spätabends bis zeitig in der Früh in Bausch und Bogen an nackte Haut und harten Porno verkaufen, damit Hänschen möglichst früh lernt, ein Hans zu sein. Es lebe der Sport!

Wetten hin, Glücksspiel her – was das betrifft, hab ich noch von keinem der sonst so vorlauten Moralapostel auch nur ein Sterbenswörtchen gehört, dass diese Art sexueller Mobilität bei allem Respekt vor manch maskulinem Potenzial nicht unbedingt mit klassischem Sputzen- und Leistungssport zu tun hat. Aber wer weiß, vielleicht lässt sich dann, wenn private Wetten im herkömmlichen Sport zumindest eingeschränkt, wenn nicht verboten werden, auf ganz andere große Nummern setzen.  In Zeiten wie diesen, in denen sowieso alles auf den Kopf gestellt wird, ist alles möglich und nichts a  priori auszuschließen. Wo Doppelmoral (vor)herrscht, dort wird schnell mit zweierlei Maß gemessen…

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